Der Direktor des Max-Planck-Instituts für Plasmaphysik in Garching, Günther Hasinger, ist in leitender Funktion an der Entwicklung von Fusionsreaktoren beteiligt und Mitinitiator des Freundeskreises. Von der künftigen Bundesregierung erhofft er sich, dass sie den Forschungsetat für die Fusion von derzeit 120 Millionen Euro pro Jahr mindestens verdoppeln wird, „um die wirklich wichtigen Forschungsvorhaben zu finanzieren“. Hasinger sagte FOCUS: „Wir möchten soviel wie die Raumfahrt und denken, dass unser Thema von mindestens ähnlicher Brisanz ist. Deshalb ist auch ein ‚Apollo-Programm für die Fusion’ nötig. Wir brauchen ähnliche epochale Anstrengungen, um den ersten Fusionsreaktor zu bauen.“
Die Kosten des derzeit im Bau befindlichen Forschungsreaktors ITER, der von einem internationalen Konsortium entwickelt wird, steigen auf etwa zwölf Milliarden Euro. Laut Hasinger kann erst dessen Nachfolgemodell DEMO jedoch kommerziellen Strom liefern, „nach jetziger Prognose etwa ab 2035“.