Die Postbank stellt den Großteil ihres Immobilienvermögens zum Verkauf. Nach Informationen der Financial Times Deutschland (Mittwochsausgabe) besteht das Immobilienpaket „Victor“ aus 25 Bürogebäuden in Großstädten und Nebenstandorten in Deutschland. Filialen gehören nicht dazu. Ein Postbank-Sprecher bestätigte, das Institut prüfe einen Verkauf. Eine Entscheidung solle in der zweiten Jahreshälfte fallen. Den Ausschlag werde insbesondere die Bewertung geben.
Erst Anfang April hatte der Mutterkonzern Deutsche Post für 1 Mrd. Euro ein Immobilienpaket an den US-Finanzinvestor Lone Star verkauft. Der Kaufpreis der nun zum Verkauf stehenden Postbank-Gebäude wird auf 700 Mio. bis 800 Mio. Euro geschätzt. Beauftragt mit der Vermarktung ist die Investmentbank Morgan Stanley, die bereits das Post-Paket verkauft hat. Mit unverbindlichen Angeboten rechnen Insider etwa in vier bis fünf Wochen.
Der Immobilienverkauf steht Beobachtern zufolge im Zusammenhang mit dem möglichen Verkauf von Deutschlands größter Privatkundenbank. Post und Bund prüfen derzeit die Trennung von der Postbank. Eine Entscheidung steht noch aus. Durch den Verkauf von Immobilien können Unternehmen bestimmte Bilanzkennziffern verbessern. Frei werdende Mittel können ausgeschüttet oder in das Kerngeschäft investiert werden, was in der Regel den Unternehmenswert steigert.