Daimler wird an deutschen Standorten voraussichtlich im gesamten nächsten Jahr kurzarbeiten lassen. Das deutete Finanzvorstand Bodo Uebber im Gespräch mit der FTD (Freitagsausgabe) an. „Wir können 24 Monate lang Kurzarbeit fahren. Das ist gar keine Frage“, sagte er. Der Stuttgarter Autobauer hatte vor knapp einem Jahr in seinem Sindelfinger Werk zum ersten Mal in der aktuellen Krise Kurzarbeit eingeführt.
Bei Daimler sind momentan rund 27 000 Beschäftigte von der Regelung betroffen. Nach den bisher gültigen Vereinbarungen soll die Kurzarbeit in sechs Pkw-Werken bis Ende Dezember laufen, an den Lkw-Standorten Wörth und Mannheim zunächst bis Juni 2010. Über eine Verlängerung laufen Gespräche, einen endgültigen Beschluss gibt es aber noch nicht.
Mit scharfen Kostenschnitten will Daimler sein Ergebnis verbessern. Bis Ende dieses Jahres sollen daher 5 Mrd. Euro eingespart werden. Dennoch wird der Konzern dieses Jahr mit einem Verlust abschließen. Die Kürzungen sollen 2010 im gleichen Ausmaß weitergehen. Uebber schloss wegen der unsicheren Absatzlage für das kommende Jahr ein Minus nicht kategorisch aus. „Für 2010 müssen wir weiter daran arbeiten, ein positives Unternehmensergebnis zu erreichen“, sagte er.
Neben dem Minus beim Absatz drückt auch der schwache Dollar das Konzernergebnis der Schwaben. Um die Folgen des Umtauschkurses abzumildern, plädiert Uebber dafür, mehr Autos jenseits des Atlantiks zu produzieren – zumal dort ein wichtiger Absatzmarkt für den Konzern sei. „Grundsätzlich befürworte ich, dass wir etwas mehr Wertschöpfung in den USA haben.“