Der Bischof von Augsburg, Walter Mixa, hat das Urteil des Europäischen Gerichtshofes für Menschenrechte gegen Kruzifixe in staatlichen Schulen als "menschenrechtsverachtend" gebrandmarkt.
Nach Informationen der in Düsseldorf erscheinenden Rheinischen Post forderte Mixa die Politik auf, dem Beispiel Italiens zu folgen und das Urteil "schlichtweg zu ignorieren".
Wer wie der Menschenrechts-Gerichtshof die Anwesenheit des Kreuzes im Klassenzimmer als Menschenrechtsverletzung deklariere, stelle sich als moralische Instanz selbst in Frage.
Auf die Frage, ob es problematisch sei, dazu aufzurufen, eine Gerichtsentscheidung zu ignorieren, sagte Mixas engster Berater Dirk-Hermann-Voss: "Wo Recht zu Unrecht wird, wird Widerstand zur Pflicht." Ein katholischer Christ könne eine derartige Fehlentscheidung nicht hinnehmen. Hier gelte: "Zuerst Katholik und danach Staatsbürger."