Der saarländische CDU-Ministerpräsident Peter Müller schlägt sich im Kampf gegen überzogene Managergehälter auf die Seite der SPD. Gehälter und Abfindungen von Spitzenkräften sollten künftig nur noch bis zu einer Grenze von einer Million Euro für die Unternehmen steuerlich absetzbar sein, fordert Müller. „Die SPD wird das Thema ja in den Koalitionsausschuss tragen. Falls sich dort nichts ergibt, schließe ich nicht aus, dass wir einen Vorstoß im Bundesrat unternehmen“, sagte der CDU-Politiker der Financial Times Deutschland (Freitagausgabe). „Ich würde es für sehr sinnvoll halten, wenn noch in dieser Legislaturperiode entsprechende gesetzliche Regelungen geschaffen würden.“
Damit schert Müller aus der Linie der Unions-Führung und seiner Ministerpräsidentenkollegen aus. Zugleich setzt er sich an die Spitze der Manager-Kritiker in CDU und CSU. „Vorstandsgehälter börsennotierter Unternehmen müssen individualisiert veröffentlicht werden“, sagte Müller. „Das muss entsprechend im Aktiengesetz geregelt werden.“ Außerdem sollten die Aufsichtsräte in Zukunft gezwungen werden, die Entscheidungen über Managerbezüge im gesamten Plenum und nicht nur in gesonderten Ausschüssen zur Abstimmung zu stellen. „Es ist richtig, hier auch die Gewerkschaftsvertreter der Gremien mit ins Boot zu holen.“ Auch der nahtlose Wechsel von Vorstandsvorsitzenden in den Aufsichtsratsvorsitz, der mittlerweile üblich geworden sei, müsse gesetzlich ausgeschlossen werden.