Die Analysten der HSBC erwarten auch für 2008 ein Angebotsdefizit auf dem Platin-Markt.
Demnach erwartet man nur für 2008 – abhängig von den entsprechenden Marktpreisen – eine Angebotslücke von 500.000 bis 2 Mio. Unzen Platin. Hauptverantwortlich für dieses Defizit zeigen sich permanente Produktionsprobleme aufgrund von Stromausfällen im größten Erzeugerland Südafrika.
Obwohl die Nachfrage aus der Schmuckindustrie zurückgehe, könnte sich die Lage am Platin-Markt weiter verschärfen, so die Experten von HSBC. Dies hänge vor allem mit dem steigenden Bedarf in der Automobilindustrie zusammen, wo Platin hauptsächlich für Katalysatoren benötigt wird. Die gesetzlichen Vorgaben hinsichtlich der CO2 –Bilanz der Fahrzeuge und weitere umwelttechnische Vorschriften ließen mehr und mehr Herstellern keine andere Wahl, als vermehrt auf High-Tech im Katalysatorenbau zu setzen und damit den Platinverbrauch weiter anzuheizen.
Noch seien die Lager der Automobilhersteller relativ gut gefüllt, jedoch sei davon auszugehen, dass man sich früher oder später – auch aufgrund wachsender Ängste hinsichtlich der gefährdeten Nachschubs aus Südafrika – wieder massiv mit Platin eindecken muss.
Ein ähnliches Szenario herrschte bereits vor über sieben Jahren vor, damals war der letztendliche Effekt auf den Rohstoffmärkten deutlich zu spüren. Ein kurzfristiges Aufbäumen des Platin-Marktes und –Preises scheint gewiss, Experten halten Preise von weit über 2.200 US$ je Unze Platin für durchaus wahrscheinlich.