Der neue Chef von Greenpeace International Kumi Naidoo plant, die Strategie der
Umweltorganisation zu verändern. In einem Interview mit dem SPIEGEL spricht sich
Naidoo im Kampf gegen den Klimawandel für „radikale Aktionen wie Hungerstreiks“
aus. Mit neuen Protestformen will der Greenpeace-Chef, der bisher als Menschenrechtler
in Südafrika aktiv war, nicht nur mehr junge Menschen für die Umweltorganisation
gewinnen, „ich will auch religiöse Aktivisten stärker an uns binden“.
Skeptisch äußert sich Naidoo dagegen über die grundsätzlich ablehnende Haltung
von Greenpeace gegenüber Techniken wie etwa der Abtrennung und Speicherung
von Kohlendioxid in Kraftwerken oder der grünen Gentechnik. Angesichts von Entwicklungen
wie dem Goldenen Reis, der unterernährte Kinder mit Vitamin A versorgen
und vor der Erblindung bewahren könnte, wolle er prüfen, ob diese Positionen
nicht revidiert werden müssten: „Wir müssen sichergehen, keine neue, richtige Entwicklung
zu verpassen.“