Vorstandschef Gerhard Pegam: Übernahme ist „permanente Gefahr“
Der Hersteller elektronischer Bauelemente, Epcos, meldet im laufenden Quartal bei Handy-Bauteilen ein wieder anziehendes Geschäft. „Der Aufschwung ist da“, sagte Gerhard Pegam, Vorstandschef des Münchner Konzerns, im Interview mit der Wirtschaftszeitung €URO am Sonntag (E-Tag: 18.5.2008). Epcos hatte bei der Vorlage der Zahlen für das abgelaufene zweite Geschäftsquartal im Segment Oberflächenwellen-Komponenten noch einen Umsatzschwund von neun Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum berichtet. Oberflächenwellen-Komponenten werden vor allem in Handys zur Verbesserung der Empfangsqualität eingesetzt.
Neue Aufträge machen Pegam auch für die Zukunft des Bereiches optimistisch. Man habe in den vergangenen Monaten viele Zusagen erhalten, dass die Produkte in neuen Handygenerationen zum Einsatz kommen werden, so der Vorstand. „Das Geschäft mit Handy-Bauelementen dürfte sich somit insgesamt sehr positiv entwickeln“, sagte Pegam.
Der Chef der ehemaligen Siemens-Tochter sieht sich unterdessen zunehmend durch eine Übernahme bedroht. „Wenn man sich anschaut, wie niedrig Epcos an der Börse bewertet ist und wie erfolgreich wir sind, dann ist das eine permanente Gefahr“, sagte Pegam der Wirtschaftszeitung. Der Konzern hat in den vergangenen zwölf Monaten etwa ein Viertel seiner Marktkapitalisierung eingebüßt.
Um sich gegen mögliche feindliche Manöver zu schützen, strebt Epcos seit geraumer Zeit eine Partnerschaft mit einem Wettbewerber an. „Ein strategischer Investor oder eine strategische Kapitalverflechtung würde mich hier etwas ruhiger schlafen lassen“, sagte Pegam. Man befinde sich hier „in mittlerweile weit fortgeschrittenen Gesprächen“. Branchenkreisen zufolge verhandelt Epcos mit einem japanischen Wettbewerber.