Bundesbankvorstand Thilo Sarrazin hat sich indirekt gegen Hilfen für den überschuldeten
EU-Staat Griechenland ausgesprochen. Der ehemalige Finanzsenator
Berlins argumentiert dabei mit dem innerdeutschen Bund-Länder-Finanzausgleich,
der 1969 etabliert wurde. Davor war die Verschuldungssituation in allen Bundesländern
etwa gleich hoch. Nach Einführung der Ausgleichszahlungen schossen die
Schuldenstände der Nehmerländer enorm in die Höhe, und die Schere zwischen
Arm und Reich ging kontinuierlich weiter auseinander. Sarrazins Fazit: „Wenn es eine
Instanz gibt, die ein System notfalls auffängt, können und werden sich die Sanierungskräfte
dieses Systems nie entwickeln.“ Der Politiker und Notenbanker warnte
eindringlich davor, ein derartiges Ausgleichssystem auf die Europäische Union
zu übertragen oder dort zu etablieren.