Deutschland steuert trotz der Wirtschaftskrise auf einen massivenPersonalmangel zu. Schon im Jahr 2015 werden dem Arbeitsmarkt fast dreiMillionen Arbeitskräfte fehlen. Das ist das Ergebnis einer im Angesichtdes Konjunktureinbruchs neu berechneten Studie der Prognos AG für dieVereinigung der Bayrischen Wirtschaft (VbW), die dem Handelsblatt(Dienstagsausgabe) vorliegt . Bis 2030 würde der Arbeitskräftemangelnach der Prognosstudie dann auf gut fünf Millionen anwachsen.
„Bisherwollte sich kaum jemand damit beschäftigen, doch wir müssen uns aufeinen Mangel an Arbeitskräften in nie gekannter Form einrichten.“ warntder Hauptgeschäftsführer des VbW, Bertram Brossardt.
„Das gilt füralle Ebenen, von den Ungelernten bis zu den Akademikern. Wir werdenselbst bei Berufsgruppen wie Juristen und Lehrern großen Mangel haben.“
Gegenüber dem alten Szenario, das Prognos 2008 vorlegte, istvor allem der Bedarf an Hochqualifizieren noch gestiegen. „Das liegtdaran, dass die Krise den Strukturwandel beschleunigt, dass alsoweniger einfachere Qualifikationen gebraucht werden“, so Brossardt.
Konkretfehlen nach der Prognose 2015 gut eine Million Fachkräfte mitHochschulabschluss - das sind 180.000 mehr als die Ökonomen vor demEinbruch erwartet haben. Für die Mitarbeiter mit beruflichem Abschlusswird die Lücke nach wie vor auf 1,3 Millionen geschätzt. Und selbst vonden Arbeitskräften ohne Berufsausbildung werden den Untenrehmen 2015rund 550.000 fehlen.