Serbien wird bis Ende 2009 die Kandidatur für die EU-Mitgliedschaft beantragen - erklärte der Präsident Serbiens, Boris Tadic. Die Umsetzung der dafür notwendigen Reformen sei zwar schwierig, aber die Bevölkerung könne sich schon im Vorfeld einer EU-Mitgliedschaft auf Unterstützung aus Brüssel freuen.
Durch die Nutzung europäischer Fonds könne man Investitionen und die wirtschaftliche Entwicklung des Landes vorantreiben, sagte Tadic in einer Erklärung. - Der Mann hat gute und erfahrene Freunde in Brüssel: Besonders Italien und Spanien drücken auf's Tempo in Sachen Serbien-Beitritt - koste es, was es wolle.
Denn wenn's um's Geld geht, dann ist Brüssel bekanntlich nicht zimperlich. Zahlen muss es ja der Steuerzahler in den jeweiligen Mitgliedsländern - und zu guter Letzt Deutschland als größter Nettozahler.
Den neuen Kandidaten ergießt sich schon im Vorfeld der Beitrittsverhandlungen ein warmer Geldregen. Denn bekanntlich ist es gar nicht so einfach, die EU-Kriterien zu erfüllen. Das kostet Geld. Und dieses Geld liefert die EU den Beitrittskandidaten gleich frei Haus.
Ein EU-Beitritt lohnt sich also immer - vorausgesetzt man ist arm genug und kann die Geldtöpfe in Brüssel anzapfen.
Es verwundert ein wenig, dass die Massenmedien sich geradezu euphorisch für eine hurtige Aufnahme Serbiens aussprechen. Angeblich wegen der wirtschaftlichen Verflochtenheit der Region und die StabilitätBosniens.
Was die Medien allerdings verschweigen, ist die Belohung, die schon puren "Beitrittskandidaten" winkt. Schon die Verleihung des Kandidatenstatus nämlich bringt Belgrad denZugang zu drei Vor-Beitrittsfonds der EU. Diese Fonds werden mit 250MillionenEuro jährlich gespeist - und aus ihm könnte Serbien aus den Vollen schöpfen. Wer würde unter diesen Umständen nicht gerne Mitglied werden? Am besten gleich mit Euro?
Schon buhlen Albanien, Kroatien, Montenegro und Mazedonien ebenfalls um Aufnahme. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis aus diesen Ländern ebenfalls echte Beitrittskandidaten werden. Dann dürfen auch hier endlich die Millionen fließen.
Wie wäre es denn, wenn man den Spieß umdreht? Wer beitreten will, muss bezahlen? Er soll vorher sein Haus in Ordnung bringen, und wenn alle Hausaufgaben gemacht sind, dann kann er mit den Beitrittsverhandlungen beginnen. Doch so einfach denken Politiker und speziell Politiker in Brüssel nicht.
Ihnen geht es nur um die Ausweitung der Machtsphäre auf kosten iher Steuerzahler. Und wenn das Geld nicht reicht, dann werden die Untertanen eben zur Kasse gebeten. Wie lange noch?