Wenn man das Geld der Welt beherrscht, dann kann praktisch nichts passieren. Wenn Geld fehlt, dann druckt man es eben nach: Sprich, man verklappt neue Schuldscheine in alle Welt. - Die USA haben ihr eigenes Schuldenlimit angehoben.
Der Zeitpunkt hätte nicht besser gewählt werden können: Heiligabend, Schnellabstimmung im Kongress - die Medien waren derweil schon im Weihnachtsurlaub.
In einer weihnachtlichen Nacht- und Nebelaktion spendierten sich die Senatoren noch einmal Extra-Schulden in Höhe von 290 Milliarden Dollar - weil das Geld sonst nicht bis zum Jahresende gereicht hätte. Eine äußerst prekäre Situation - noch einmal in letzter Sekunde abgewendet.
Wirklich abgewendet? Mit jeder Milliarde steuern die USA weiter auf den Abgrund zu. Es ist geradezu so, als wenn man noch mal richtig Gas gibt, obwohl man die Betonwand schon vor Augen hat, an dem das Gefährt "USA" zerschellt.
Das Finanzministerium hatte davor gewarnt, dass die USA die bisherige Schuldenobergrenze noch vor Jahresende erreichen könnten und damit Gefahr liefen, die Schulden zum ersten Mal in der Geschichte des Landes nicht mehr bedienen zu können.
Doch, anstatt zu sparen, wird der Geldhahn erst recht aufgedreht im Land der unbegrenzten Schuldenmöglichkeiten. Und wenn das Geld für die Zinsen nicht reicht? Kein Problem: bekanntlich werden ja auch in den USA die anlaufenden Zinsen mit neuen Schulden bedient.
Noch wird Dollar und T-Bond in aller Welt gierig aufgenommen und das zu rekordniedrigen Zinsen. Und wenn einmal die Nachfrage ausbleibt, dann kauft eben die Notenbank den Kreditmüll selbst auf. Bis dieses Falsch-Spiel den weltweiten Dollarbesitzern auffällt, dürfte noch einige Zeit vergehen. Solange kann man den Planeten noch mit Dollar und den dazugehörigen Schuldscheinen fluten.
Dieser Betrug kann sich nur derjenige erlauben, der das Geld der Welt regiert - den Dollar. Keine andere Nation könnte sich einen solchen Amoklauf leisten, ohne dass die Bonds augenblicklich kollabieren würden, ohne dass die Währung wertlos wird.
Insgesamtbelaufen sich die Staatsschulden der USA auf 12,4 Billionen Dollar. Derinoffizielle Schuldenberg beläuft sich dagegen in der Größenordnung von60 Billionen. Da fällt es doch gar nicht auf, wenn kurz vor Jahresfristnoch mal 300 Milliarden dazukommen...Doch der Schulden-Amoklauf der USA geht ins Finale. Das Ende dürfte bitter werden.