Bürger lieferten mehr als 19 000 Waffen in Bayern und über 35 000 Waffen in Nordrhein-Westfalen ab. „Es wurden sogar Kriegswaffen, 33 Maschinengewehre und Maschinenpistolen abgeliefert“.
Das für ganz Bayern zuständige Landeskriminalamt (LKA) in München hat im Rahmen der Waffen-Amnestie nach dem Amoklauf von Winnenden mehr als 19 000 Waffen bekommen.
Die Bürger gaben in dem Freistaat bis Ende vergangenen Jahres genau 5874 Faustfeuerwaffen, 6903 Gewehre, 4989 Luftpistolen und Gaswaffen, 1149 Luftgewehre, 457 Hieb- und Stichwaffen ab. „Es wurden sogar Kriegswaffen, 33 Maschinengewehre und Maschinenpistolen abgeliefert“, sagte LKA-Sprecherin Claudia Vodermaier der in Berlin erscheinenden Tageszeitung DIE WELT (Donnerstagausgabe).
Darunter seien ein Sturmgewehr 44 und eine Maschinenpistole MP 40 der Deutschen Wehrmacht gewesen. Solche besonders wertvollen Stücke, etwa auch eine der ersten Selbstladepistolen des Typs Mauser C 96, werde das LKA in seine Sammlung aufnehmen. Überdies habe man, sagte Vordermaier der Zeitung, einen Spazierstock bekommen, „der schießen kann“.
In Nordrhein-Westfalen sind bundesweit am meisten, mehr als 35 000 Waffen zurückgegeben worden. Abschließende Zahlen liegen allerdings noch nicht präzise vor. Die Polizei in Düsseldorf gelangte sogar in den Besitz eines Samurai-Schwertes. Es diente im Karneval als Accessoire – mit dem geschliffenen Schwert hatte dort jemand als Samuraikrieger gefeiert. Ein anderer Düsseldorfer hatte als echter „Highlander“ sein Schwert selbst geschmiedet. „Wir haben auch eine Minipistole bekommen. Sie sieht harmlos aus, ist aber durchaus schussbereit gewesen“, sagte die Düsseldorfer Polizeisprecherin Susanna Heusgen der WELT.
Überreicht wurden zudem Ninja-Sterne, an beiden Seiten geschliffene Messer. Insgesamt wurden in Düsseldorf 1900 Waffen abgeliefert oder von den Beamten beschlagnahmt – so viele noch nie. Im vergangenen Jahr waren es mit 950 Waffen deutlich weniger. Der Polizei in Köln wurden 2500 Waffen überreicht, darunter ein als Stock getarnter Stockdegen. Zum Waffenarsenal zählen dort hauptsächlich Lang- und Kurzwaffen. Die Polizei in Mönchengladbach erhielt überdies einige Bajonette und Dolche.
Die Waffen-Amnestie der Bundesregierung war bis zum 31. Dezember befristet. Zahlen für die meisten der 16 Bundesländer werden voraussichtlich erst Mitte Januar vorliegen.
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