Das Thema ist gewiss kein Labsal, überhaupt ist „der Tod ein nie ganz willkommner Gast“ wie schon Mephisto im Faust spitz bemerkte. Aber auch bei den Lemmingen gibt es Vorurteile, die kritiklos von den Medien übernommen werden. Seinerzeit trug dazu auch der Tierfilm von Walt Disney bei. Betrachten wir die Wühlmauswanderung, die nur bei Überbevölkerung der possierlichen Nager stattfindet. Klar, bei dieser Völkerwanderungen finden viele Tiere den Tod. Dass aber die Lemminge dabei freiwillig oder instinktiv aus ihrem Leben scheiden, davon kann freilich keine Rede sein.
Man schätzt, dass es weltweit über eine Million Suizide im Jahr gibt; in Europa von 700 Millionen Bürgern jährlich etwa 58000 Menschen bei hoher Dunkelziffer. Die Japaner müßten wie die Lemminge sterben, ginge es nach der Boulevardpresse, denn die hohe Selbstmordrate der Japaner ist ein gern gebrachtes Klischee. Diese Halbwahrheit erhellt sich, wenn man weiß, dass allgemein gerade Männer im fortgeschrittenen Alter gefährdet sind. Die Überalterung Japans verzerrt die Statistik, die Suizidrate liegt aber weit hinter vielen osteuropäischen Ländern.
Bei Licht betrachtet ist unser Planet mit der Menschheit das größte umher torkelnde Narrenschiff im Sonnensystem: Während wir natürliche Gase wie das CO2 mit großen Medien-Kampagnen bekämpfen, vergiften wir erbarmungslos unseren Planeten Erde. Mehr noch: wir zetteln nachhaltig Kriege an und verbreiten Leid und Elend über weite Gebiete der Weltbevölkerung. Zynisch betrachtet, vermindert jeder Suizid den CO2-Ausstoß; so umweltfreundlich kann Krieg sein. Und was lernt ein durchschnittlicher US-Frontsoldat in Afghanistan außer den Gebrauch von Drogen? Richtig, dass es jenseits des amerikanischen Tellerrands noch andere Staaten auf der schönen Welt gibt. Aber ist dieses geographische „Learning by Bombing“ nicht bitter erkauft? Nicht nur bitter für die USA.
Beleuchten wir die Ursachen des Suizids bei den US-Soldaten im Irak und Afghanistan: diese wahnsinnigen Kriege, die Amerika seitdem über eine Billion Dollar kosten. Nicht nur die Kriegskosten steigen eklatant, auch die Anzahl der menschlichen Opfer. US-Präsident Barack Obama will weitere 37000 Soldaten an den Hindukusch verlegen. Zwischenbilanz: 5300 US-Soldaten sind bisher in beiden Kriegen gefallen, mehr als 36000 wurden verwundet. Und: 300000 Heimkehrer leiden an einer posttraumatischen Erkrankung. Die vielen Selbstmorde und Morde im Jahr 2009 zwangen das Militär, sich eingehend mit der psychischen Verfassung der Soldaten zu befassen, die seit Jahren in den langen Kriegen im Irak und in Afghanistan kämpfen.
Schwer gezeichnet entlässt der Krieg seine Kinder! Vielfach bleiben die Heimkehrer Außenseiter der Gesellschaft; sie sind kaum integrierbar. Insgesamt mußten seit dem Golfkrieg an die drei Millionen Menschen in der Tretmühle der Kriegsmaschinerie dienen. Weitere drei Millionen gibt es in den USA, die in staatlich sanktionierten Wohnheimen mit Hausmannskost und gleichem Tagesablauf wohl behütet ihr Leben absitzen. Große Teile der US-Gesellschaft sind krank an Leib und Seele.
Man mutmaßt, dass die vielen Explosionen in den Kriegsgebieten Hirnschäden verursacht haben. Auch ist bekannt, dass das beliebte Getränk Cola Light, durch die heiße Wüstensonne einmal erhitzt, das Zellgift Aspartamsäure freisetzt und zu schweren chronischen neurologischen Störungen führt. In dem Zusammenhang spricht man vom Golf-Syndrom. Und wie viele unwissende GI’s haben makabere Souveniers in die Heimat geschickt. Darunter befanden sich hochradioaktive Trümmerstücke aus dem Innern zerstörter Panzer des Feindes, die von panzerbrechenden Urangeschossen getroffen waren. All diese strahlenden Grüße von der Front waren im hohen Maße krebsauslösend. Schon während des Golfkriegs streckte der schleichende Tod seine Tentakeln tief in die Familie der Soldaten.
Während die Lanzer Gesundheit und Leben einsetzen, gibt es mächtige Kriesgewinnler. Das sind Großkonzerne, die alle kriegsrelevanten Utensilien liefern. Und in den Staaten bemüht sich eine Heerschar von Berufen wie Psychiater, Orthopädietechniker und Undertaker um menschliche Wracks und Rudimente. Profiteure weiden sich immer am Kummer anderer. Da fragt man sich wieso? Es soll sogar Spekulanten gegeben haben, die sich mit Zinkaktien eindeckten, als vermehrt Zinksärge eingeflogen wurden.
Welch ein bitteres Fazit! Bereits im November 2009 hatte die Army mit 147 Selbstmorden den Rekord aus dem Vorjahr gebrochen, der bei insgesamt 140 Selbstmorden lag. Auch bei der Marineinfanterie stieg die Anzahl der Freitoten im Vergleich zum Jahr 2008 um 20 Prozent.
Offensichtlich ist auch die jetzige Administration unter ihrem Kriegsgott, Verzeihung Friedensengel Obama keine lernfähige menschliche Instanz: Das US-Militär richtet zur Zeit riesige Trainingszentren ein, in denen man Soldaten in 3D-Simulatoren für den Kampf auf weitere Schlachtfelder trimmt. Nützlich wären Soldaten ohne Gehirn, also Roboter oder Drohnen, denn da gäbe es nicht immer Ärger mit den Leichen und posttraumatische Ausfälle des Personals. Es wäre doch vorbildlich, wenn sich die Politiker einmal selbst aktiv am Ausdünnungsprozess beteiligten.