In manchen Fällen funktioniert die Abschiebung richtig gut: In einer Nacht- und Nebelaktion enführten Behörden eine Arzt-Ehefrau nach Bangkok. Begründung: illegaler Aufenthalt.
Während im deutschen Einreise-Paradies ohne existierende Grenzen und Ausweispapiere gerade über den anstehenden Familiennachzug von arabo-afrikanischen Familienbanden mit aller humanitärer Schärfe und gutmenschlicher Erregung diskutiert wird, erfolgte eine Zwangsabschiebung „aus dem Nichts“ – ausgerechnet von Bayern nach Bangkok.
Wie die "Bild"-Zeitung berichtet, klingelte die Polizei am vergangenen Donnerstagmorgen an der Haustür von Inthira Schmolla und ihrem Ehemann Henrik.
Die Nürnberger Polizei und Ausländerbehörde warteten noch geflissentlich ab, bis der Chef-Anästhesist frühmorgens in die Klinik fuhr.
Dann schnappten sie ohne Vorwarnung seine thailändische Ehefrau Inthira und verbrachten sie zum Münchner Flughafen „Franz Josef Strauß“ – in den leerstehenden „Rückführungsbereich“ der Bundespolizei. Die Ehefrau konnte nicht einmal mehr ein Telefonat tätigen. Die Maschine der Thai Airways hob mit ihr um 13.35 Uhr nach Bangkok ab.
Ehemann Henrik Schmolla steht unter Schock: „Die Abschiebung kam aus dem Nichts! Es ist skandalös. Meine Frau ist mit mir rechtmäßig verheiratet – wie kann das sein?“
Nach der standesamtlichen Hochzeit am 24. Februar 2016 beantragte Inthira Schmolla eine dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung bei der Nürnberger Ausländerbehörde gemäß § 23 Absatz 1 AuslG. Die Behörde lehnte diese ab.
Laut der Auskunft des Leiters des Einwohneramtes Nürnberg, Olaf Kuch, 47, hätte sie direkt bei der Deutschen Botschaft in Bangkok ein Visum zum Ehegattennachzug beantragen sollen und sei somit „illegal“ in Deutschland.