Kohl-Biographen: Anstoß für Zehn-Punkte-Plan kam aus Moskau. „Der Anstoß dazu kam, grotesk genug, vonder Sowjetunion und war das Ergebnis eines groben Missverständnisses,das fast überall zu erheblichen Irritationen führte“. - Autoren bewerten Rolle von Kohls zweiter Frau kritisch.
Eine aktuelle Biographie über Altbundeskanzler Helmut Kohl (CDU) wirft neue Schlaglichter auf die Etappen auf dem Weg zur deutschen Einheit. Wie das Nachrichtenmagazin FOCUS berichtet, ging demnach ein Schlüsselimpuls für den entscheidenden Zehn-Punkte-Plan von Moskau aus.
„Der Anstoß dazu kam, grotesk genug, von der Sowjetunion und war das Ergebnis eines groben Missverständnisses, das fast überall zu erheblichen Irritationen führte“, haben die Autoren von „Helmut Kohl. Virtuose der Macht”, der Journalist Heribert Schwan und der Historikers Rolf Steininger, ermittelt.
Ihr Fazit: „Die zehn Punkte haben ihren Ursprung in den Überlegungen von Valentin Falin dem Leiter der Internationalen Abteilung des ZK der KPdSU.“ Kremlchef Gorbatschow und dessen Außenminister Schewardnadse hätten davon allerdings nichts gewusst.
Das Buch enthält auch kritische Bewertungen der heutigen Situation des Altkanzlers im Zusammenleben mit seiner zweiten Frau, Maike Kohl-Richter. Es wird sogar die Behauptung wiedergegeben, dass manches was dem Altkanzler zugeordnet wird, in Wahrheit von ihr stammt.
„Kohl-Freunde behaupten, dass vieles von dem, was aus dem Hause Kohl in Ludwigshafen an die Öffentlichkeit kommt und in Zeitungen, Zeitschriften oder Büchern als Text erscheint, von Maike Kohl-Richter stammt, von ihr geschrieben oder zumindest redigiert wurde“, so die Autoren. Und: „Wie fremdbestimmt scheint er auf die neue Frau an seiner Seite zu reagieren und mit freundlicher Geste vieles zu unterstützen, was ihr in den Sinn kommt. Sie hat das Sagen.“
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