Nach Einschätzung der Weltbank erholt sich die Weltwirtschaft von der Finanzmarktkrise langsamer als gedacht. In ihrer "Globalen Wirtschaftsprognose 2010" dämpft die Weltbank die Hoffnung auf ein rasches Wachstum.
Die Konsequenzen der Krise werden demnach voraussichtlich noch in den nächsten zehn Jahren zu spüren sein.
Während sich der Aufschwung in den Entwicklungsländern fortsetze - mit 5,2 Prozent in diesem und 5,8 Prozent im kommenden Jahr - steige das Bruttonationaleinkommen in den Industrieländern nach den Prognosen dieses Jahr lediglich um 1,8 Prozent und 2011 voraussichtlich um 2,3 Prozent.
Es könne nach dieser tiefen Krise keine Gesundung über Nacht erwartet werden , kommentierte Weltbank-Chefökonom, Justin Lin, die Prognose. Wörtlich sagte er: "Leider ist nicht zu erwaren, dass sich dieWeltwirtschaft über Nacht von dieser tiefen, schmerzvollen Kriseerholt, denn es wird viele Jahre dauern, ehe die Volkswirtschaften unddie Beschäftigung wieder die alten Niveaus erreichen. Die Armen werdeneinen ganz realen Preis dafür zahlen müssen". Es werde viele Jahre dauern, bis die Wirtschaften wiederaufgebaut seien und Jobs geschaffen würden, so Lin.
Der Chef der Weltbank erwartet, dass der Welthandel in diesem Jahr 4,3 Prozent undim nächsten Jahr 6,2 Prozent zulegen -2009 war er um 14,4 Prozent eingebrochen.
Zur Preisentwicklung bei Rohstoffen erwartet die Weltbank eher moderate Entwicklungen. In dem Bericht geht man wegen eines nach wie vorschwachen wirtschaftlichen Umfeldes von weitgehend stbilen Ölpreisen aus beiidurchschnittlich rund 76 Dollar je Barrel. AndereRohstoffpreise dürften in den Jahren 2010 und 2011 voraussichtlich nurum drei Prozent pro Jahr steigen. Höhere Kreditkosten, geringereKreditverfügbarkeit und schwächere internationale Kapitalflüsse werdennach Einschätzung der Weltbank die Entwicklungsländer belasten.