Bei den meisten Versicherern sinken die Leistungen wegenniedrigerer Rückkaufwerte und Ablaufleistungen zum Teildeutlich. Dass Jahrzehnte später ein paar Tausend Euro weniger gezahlt wird, fälltden meisten Kunden nicht auf.
DieLebensversicherer reagieren stärker auf die Krise als sie zugeben.Viele Anbieter halten zwar die jährliche Zinsgutschrift, die dasöffentliche Bild dominiert, 2010 stabil. Doch bei 27 Versicherern miteinem Marktanteil von 63 Prozent sinken die Leistungen wegenniedrigerer Rückkaufwerte und Ablaufleistungen trotzdem zum Teildeutlich. Das berichtet das Handelsblatt (Donnerstagsausgabe) unterBerufung auf einer Untersuchung des unabhängigen Analysehauses Franke& Bornberg.
„Wir vermuten, dass sich die Versicherer beiihrer Tarifgestaltung nicht am Bedarf des Kunden orientieren, sonderndaran, was sich am besten verkaufen lässt“, sagt GeschäftsführerMichael Franke.
Für den Kunden ist am Ende entscheidend, waser in seiner Tasche hat. Doch in diese sogenannte Ablaufleistungfließen nicht nur die jährlichen Überschussbeteiligungen ein. Zurlaufenden Zinsgutschrift kommen Gelder, die nicht so stark beachtetwerden, etwa ein Schlussgewinn. Senkt der Versicherer diesen in seinenKalkulationen, merkt das der Kunde, der einen neuen Vertrag abschließt,in der Regel nicht.
Dass der Versicherer Jahrzehnte später für den 2010geschlossenen Vertrag ein paar Tausend Euro weniger zahlen will, fälltden meisten Kunden nicht auf. „Verbraucher und Vermittler sind mitvielen Kennzahlen der Versicherer überfordert“, sagt Norbert Ras,Geschäftsführer von Legal & General Deutschland.
Das giltinsbesondere auch für die Möglichkeit, früher als ursprünglich geplantaus dem Vertrag auszusteigen. Für diesen Fall definieren dieLebensversicherer Bedingungen für die Rückzahlung des Vertrags.Versicherer wie Axa oder Swiss Life haben die sogenannten Rückkaufwertedeutlich gesenkt, hat das Analysehaus festgestellt.
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