Keine Angst, ich werde mich wie immer bemühen, diekomplexen „Manipulationen“ unseres globalen Wahns (vor allem des perfidenGeldsystems) so einfach und trotzdem spannend wie möglich, darzustellen.
Da lesen wir doch aktuell in der einschlägigenWirtschaftspresse, dass bestimmte Anleger von Genussscheinen und ähnlichenFinanzprodukten großer Landesbanken ihr angelegtes Vermögen verlieren könnten,wenn sich Brüssel durchsetzt.
Als ansonsten grundsätzlicher Gegner des„EU-Verwaltungs-Geschwürs“ muss ich an dieser Stelle einmal etwas Positivesüber die ansonsten zum Selbstzweck verkommene Europäische Filiale derFinanz-Weltmacht loswerden.
Worum geht es bei dem heutigen Thema?
Kaum ein Bürger ist in der Lage, eine normaleGewerbebilanz zu lesen, geschweige denn, zu verstehen… beim Bankengewerbe ist es nahezu unmöglich!Wer allerdings in einem solchen vernebelten Bilanzwerk die Position Eigenkapital findet, sollte doch davonausgehen, dass dieses ausgewiesene Vermögen auch tatsächlich Eigenkapital ist.Weit gefehlt.
Man muss nämlich zwischen dem „Kern“- und dem „hybriden“Eigenkapital unterscheiden. Was das nun wieder heißen soll, kann der normal ambitionierteBürger nur mit Kopfschütteln zur Kenntnis nehmen.
Den Begriff „hybrid“ kennen wir in den verschiedenstenBereichen, z.B. in der Automobilbranche, wo ein Fahrzeug mit Elektro- undVerbrennungsmotor gleichzeitig ausgestattet wurde, also vom Antrieb nicht „ein-deutig“ zuzuordnen ist.
In unserer Finanzwelt unterscheiden wir grundsätzlichzwischen Fremdkapital (Schulden) und Eigenkapital (also unbelastetem Vermögen).Grundsätzlich bedeutet es, dassnichts ohne Ausnahme abläuft. Um mehrEigenkapital ausweisen zu können, auf dessen Basis die Banken ihre wildenSpekulations-Arien spielen, die letztlich auch zur aktuellen Finanzkrise undsomit zur Real-Wirtschaftskrise inklusive vieler Arbeitslosen führten, erfandendie kreativen Köpfe dieser Branche das hybrideEigenkapital.
Dabei geben bestimmte Geldinstitute sogenannteGenussscheine oder ähnliche Schuldverschreibungen (paritätische Darlehen oderstille Gesellschaftsbeteiligungen u.a.) mit überdurchschnittlichen garantierten Zinsen aus, die den Kundendann als besonders sicher verkauftwerden.
Durch eine „geschickte Gestaltung“ der Verträge (wasvermutlich nur wenige Bankkunden verinnerlichen), können diese aus Sicht derBank gemachten Schulden, in derBilanz als Eigenkapital ausgewiesen werden, wenn auch mit dem Zusatz „hybrid“.Dieses Fremdkapital kann nun wie das realeKern-Eigenkapital zur Schöpfung neuen Geldes im Rahmen der von mir oft vorgetragenen und beschriebenen„Machenschaften“ verwand werden. Es geht also um ein rückzahlbares Eigenkapital?!?
Die Argumentation der Finanzjongleure klingt nicht einmalunlogisch. Das von Anlegern zur Verfügung gestellte Kapital fährt überdurchschnittlicheZinsen ein, was am hohen Risiko der Anlage liegt, denn im Falle von finanziellen Schwierigkeiten desUnternehmens wird es wie Eigenkapital behandelt.
Ich habe oft von „semi-wissenden“ Finanzberatern gehört,dass Genussscheine, die man von Firmen angeboten bekommt, so etwas ähnlicheswie Aktien sind, man also am Unternehmen grundsätzlich sachlich beteiligt ist.Weit gefehlt!
Wer sich mit der juristischen Ausgestaltung vonFinanzprodukten nicht auskennt und nur auf vollmundige Berater vertraut, kannschnell den Boden unter den Füßen verlieren.
Der Ordnung halber möchte ich kurz die typischen HybridenFinanzinstrumente benennen, bei deren Angebot man sehr vorsichtig und vor allemfinanzstark sein sollte.
- Stille Gesellschaft (auch stille Beteiligungen genannt)
- Gesellschafterdarlehen
- Nachrangdarlehen
- Genussscheine
Auch Aktienanleihenmöchte ich nicht unerwähnt lassen, die unter den kuriosesten Wortkreationenangeboten werden (denn hier sind die Eigenschaften ähnlich).
- Reserve Convertibles
- Cash-or-Share-Bond
- Equity-Linked-Notes
- usw.
Zeichnen Sie keineAnlage-Verträge, wenn Sie die Risiken nicht verstehen!
Nun aber zurück zum hybriden Eigenkapital bestimmterBankinstitute.
Da titelt das Handelsblatt am 7.1.2010:
Investoren haftenfür Landesbanken
Danach beschreibt diese aus meiner Sicht noch„lesenswerte“ FachZeitung, dass die EU-Kommission hart durchgreift und von denAnlegern in Genussrechtskapital und stillen Einlagen in Anbetracht derdramatischen Lage der Landesbanken das angelegte Investoren-Kapital fordern. Jawas denn sonst?
Es kann doch nicht wahr sein, dass die kleinenSteuerzahler (Große zahlen ja bekanntlich Keine) die gesamten„Pleite-Institute“ retten sollen und die Anleger, die extra dafür ihr Vermögenzu erhöhten Zinsen zur Verfügung stellten, geschont werden. Da stellt der Bundschon seit fast zwei Jahren Milliarden Bürgergelder zur Verfügung, ohne dassdiese Investoren behelligt werden…
Jedes Unternehmen macht schlicht pleite, wenn derZeitpunkt kommen sollte, ob aus realökonomischen Ursachen oder wie bei denBanken durch einfache Gier (gepaart mit Inkompetenz). Die Rettung desBankwesens kostet den Bürgern viel Geld, um damit den Versklavungsmechanismuszu erhalten, unter dem sie leiden.
Es ist doch glasklar, dass die Kapitalanleger (welcheübrigens auch Länder sein können, also wieder die Bürger) ihr gut verzinstesVermögen verlieren müssen, um die Banken zu „retten“. Wenn das nicht reicht,muss der Vorstandsvorsitzende den Zylinder aufsetzen und zum Gericht traben, umeinen Konkurs anzumelden. So einfach ist das!
Nun bekommen einige Kapitalanleger der entsprechendengefährdeten Produkte natürlich „kalte Füße“ und werden hinter den Kulissen mitihren Lobbyisten längst „Alarm“ machen. Wozu haben wir eigentlich Verträge undGesetze? Als Beschäftigungstherapie?
Wir bewegen uns ausmeiner Sicht längst in einer Bananenrepublik, die von diktatorischen Personengeführt wird.
Der offizielle Wortlaut klingt natürlich politischkorrekt. Da heißt es dann: „Too big tofail“, also „zu groß zum Scheitern“. Man argumentiert also Rechtsverstöße mit dem Argument dernachfolgenden volkswirtschaftlichen Probleme.
Dabei spielt es keine Rolle, dass die bereits existierendenProbleme der Volkswirtschaft durchdiese Konzernstrukturen verursacht wurden. Eine Rettung soll also nicht denMenschen des Landes dienen, sondern die abartigen Spielfelder der „Täter“erhalten. Eine andere „Argumentation“ liefert unsere Kanzlerin, Sie erklärte:„Besondere Situationen erfordern besondere Maßnahmen!“
Auch hier wird offen ein Rechtsbruch propagiert, wofür dernormale Mittelständler in den Knast kommen würde.
Wenn die Bürger immer mehr verstehen, was hier abläuft(und das werden sie, denn die richtige Armut hat noch nicht begonnen), müssenwir uns alle warm anziehen. Von Tag zu Tag erhöhen wir weltweit dasCrash-Potential, aber die meisten Menschen hoffen offenbar, dass sie denZusammenbruch in ihrem Leben nicht mehr durchmachen müssen, nur was ist mitunseren Kindern und Enkeln?
Wir sollten alle hoffen, dass dieses unsäglicheFinanzsystem möglichst zeitnah zusammenbricht, aber das geht nur, wenn dieaufgeklärten Menschen unter uns nicht müde werden, ihr Wissen nach außen zutragen und damit immer mehr andere Bürger aufwecken, die das sinnlose Vertrauenin diese Gesamt-Ordnung endlich erkennen. Wir sind auf einem guten Weg.
Schließen möchte ich mit einem Mut machenden Zitat vonFriedrich Nietzsche:
Alles Fertige wird angestaunt, alles Werdende wirdunterschätzt!
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