EU-Partner drängen Berlin zu Griechenland-Hilfe. Forderung: bilaterale Darlehen einiger Euro-Staatenfür Griechenland. Dabei müsste Deutschland als stärkste Volkswirtschafteinen Großteil schultern. Denkbar seien auch vorgezogene Auszahlungenaus dem milliardenschweren Kohäsionsfonds.
Deutschland gerät bei wichtigen EU-Partnern unter Druck, sich an einer Rettungsaktion für Griechenland zu beteiligen. Mehrere beteiligte Personen bestätigten der FTD (Freitagsausgabe), dass in der EU und zwischen den entscheidenden Hauptstädten Gespräche über eine Nothilfe stattfänden.
Allerdings widersetze sich Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) Rettungsplänen für das hoch verschuldete Land, weil sie den griechischen Sparversprechen misstraue.
Offiziell dementierten Berlin, Paris und die EU-Kommission alle Nothilfepläne. Es gebe „keine Überlegungen der Bundesregierung, Griechenland bei der Überwindung seiner schwierigen Haushaltslage finanziell zu unterstützen“, hieß es im Finanzministerium.
Deutschland verlasse sich darauf, dass der griechische Premier Giorgos Papandreou seine Sparankündigungen umsetze, sagte Regierungssprecher Ulrich Wilhelm der FTD. Deshalb müsse über andere Maßnahmen nicht diskutiert werden. Papandreou wiederholte in Davos, seine Regierung werde die „hausgemachten Probleme“ ohne Hilfen lösen.
Doch Teilnehmern der Rettungsgespräche zufolge werden mehrere Optionen diskutiert. Dazu gehörten bilaterale Darlehen einiger Euro-Staaten für Griechenland. Dabei müsste Deutschland als stärkste Volkswirtschaft einen Großteil schultern. Denkbar seien auch vorgezogene Auszahlungen aus dem milliardenschweren Kohäsionsfonds.
Zudem seien Rettungskredite großer Entwicklungsbanken wie der KfW oder der französischen Caisse des Dépôts vorstellbar. Die Pläne werden voraussichtlich auch beim EU-Sondergipfel am 11. Februar thematisiert.
Spaniens Premier José Luis Zapatero deutete Hilfen am Donnerstag in Davos an: „Der Euro-Klub ist ein starker Klub mit starken Verbindungen und gegenseitiger Unterstützung.“
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