Berlin. Führer der größten deutschen Wirtschaftskonzerne verlangen
von Politik und Finanzbranche ein stärkeres Engagement und höhere
Alarmbereitschaft, um eine drohende neue Wirtschafts- und Finanzkrise
zu verhindern. Das berichtet die BILD-Zeitung (Freitagausgabe).
Anlässlich des Wirtschaftsgipfels im schweizerischen Davos nannte
der Vorstandsvorsitzende des Chemieriesen BASF, Jürgen Hambrecht,
gegenüber BILD drei zentrale Probleme, die zu lösen seien, um
eine neue Krise abzuwenden: “Die Industrie muss ihre Überkapazitäten
abbauen. Die Banken müssen wieder Kredite vergeben. Die Staaten
müssen dafür sorgen, dass kein Protektionismus entsteht.“
Auch RWE-Chef Jürgen Großmann mahnt in BILD zu Vorsicht: “Die
Gefahr einer zweiten Wirtschafts- und Finanzkrise ist real, wenn
bei Wirtschaft und Verbrauchern kein dauerhaftes Vertrauen entsteht.
Kaufen die Menschen und investiert die Wirtschaft, können wir
die Krise in den Griff kriegen.“
Ebenso kritisch äußerte sich der Chef des Handelsriesen Metro,
Eckhard Cordes: “Es ist extrem wichtig, dass es nicht zu einer
Kreditklemme kommt.“ Die Kreditvergabe durch Banken sei durch
“politisch-rechtliche Auflagen“ erschwert worden, so Cordes:
“Wenn hier wieder pragmatischer entschieden werden könnte, ist
das Risiko einer neuen Krise in 2010 gering.“
Optimistisch zeigt sich der Chef des Energieriesen E.on, Wulf
Bernotat: Er glaube “nicht an den Ausbruch einer neuen Krise.
Die Risiken der Banken sind überschaubar. Die Wirtschaftslage
wird die Situation weiter verbessern.“