Der vor gut zwei Jahren untergetauchte deutsche Hedgefondsmanager Florian
Homm, 50, flüchtete womöglich vor erbosten Investoren. Das legt eine Klage
nahe, die kürzlich vor einem New Yorker Gericht gegen Homm und einige seiner Ex-
Partner eingereicht wurde. Danach sollen sie durch ein Betrugssystem „den Fonds
mehrere zehn Millionen Dollar gestohlen und einen Schaden von beinahe 200 Millionen
Dollar angerichtet“ haben. Die Finanzmanager, heißt es in der Klageschrift
weiter, hätten die Aktienkurse angeschlagener Firmen gezielt angeheizt, die Papiere
anschließend überteuert an die Fonds weiterverkauft und dafür auch noch satte
Prämien kassiert. Diesen Trick soll die Truppe um Homm unter anderem bei einem
Online-Portal, einem Getränkehändler und einem Anbieter von Sex-Ratgebern genutzt
haben. Das ergaunerte Geld sollen Homm und zwei seiner Mitstreiter unter anderem
in den Kauf einer Yacht mit dem Namen „No Remorse“ gesteckt haben, zu
Deutsch: „Keine Reue“. Homm selbst war für eine Stellungnahme nicht erreichbar,
von ihm fehlt seit September 2007 jede Spur.
DER SPIEGEL 5/2010