UNCTAD-Ökonom Heiner Flassbeck für Verbot des Derivatehandels mit Rohstoffen. Eigenhandel der Banken führt zu „gravierendem Interessenkonflikt“.
Der Chefökonom der UN-Welthandels- und Entwicklungskonferenz (UNCTAD), Heiner Flassbeck, hat den Ausschluss der Banken vom Derivatehandel mit Rohstoffen gefordert.
„Die, denen es gar nicht darum geht, Rohstoffe im Preis abzusichern, würde ich schlicht rauswerfen“, sagte Flassbeck in einem im Wirtschaftsmagazin FOCUS-MONEY veröffentlichten Streitgespräch mit dem Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands deutscher Banken, Manfred Weber. „Wir können nachweisen, dass der Papierhandel (mit Derivaten) die Rohstoffpreise treibt“, so Flassbeck mit Verweis auf Studien seines Instituts in Genf. „Mit Angebot und Nachfrage hat das oft gar nichts mehr zu tun.“
Flassbeck begrüßte Pläne der US-Regierung, den Eigenhandel der Banken einzuschränken. „Wenn wir Banken haben, die sich am Hochtreiben der Kurse nicht mehr beteiligen dürfen, werden die sich genau überlegen, ob sie den Spielern im Casino noch Kredite gewähren“, sagte Flassbeck. Solange sie selbst Teil des Casinos seinen, „schaffen sie beliebig Kredit für andere, um die Werte weiter zu pushen“. An dieser Stelle bestehe ein „gravierender Interessenkonflikt, solange die Banken im Eigenhandel und durch Beteiligungen an Hedge-Fonds selbst dabei sind“, so Flassbeck in FOCUS-MONEY.
Flassbeck begrüßte Pläne der US-Regierung, den Eigenhandel der Banken einzuschränken. „Wenn wir Banken haben, die sich am Hochtreiben der Kurse nicht mehr beteiligen dürfen, werden die sich genau überlegen, ob sie den Spielern im Casino noch Kredite gewähren“, sagte Flassbeck. Solange sie selbst Teil des Casinos seinen, „schaffen sie beliebig Kredit für andere, um die Werte weiter zu pushen“. An dieser Stelle bestehe ein „gravierender Interessenkonflikt, solange die Banken im Eigenhandel und durch Beteiligungen an Hedge-Fonds selbst dabei sind“, so Flassbeck in FOCUS-MONEY.
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