Auf den Milliardengewinn der Deutschen Bank angesprochen sagte Kotz, die Bundesbank störe sich nicht an auskömmlichen Gewinnen. "Dasgilt vor allem, wenn sie aus Leistungen erwachsen, die den Kunden dienen. Nur Kreditinstitute mit angemessenen Erträgen können die Wirtschaft ordentlich finanzieren." Kotz wandte sich aber gegen zu hohe Ziele: "Banken, die Renditen nach Steuern im deutlich zweistelligen Bereich anstreben, müssen mehr Schulden machen und höhere Risiken eingehen. Das geht im Mittel und auf Dauer nicht gut."Derzeit profitierten die Banken besonders von den Stützungsmaßnahmen der Regierungen und den bewusst niedrig gehaltenen Leitzinsen.
Kotz kritisierte, dass aus den Banken Widerstand gegen neue Regelnfür die Finanzmärkte komme. "Die Frage nach weniger Regulierung führtin die falsche Richtung. Es geht um ein angemessenes, Stabilität gewährendes, konsistentes und wirksames Regelwerk." Es sei wie beim Autofahren: "Wenn die Gesamtschäden durch Unfälle zugenommen haben, steigt der Beitrag für die Haftpflicht. So wird auch die Versicherungfür Banken gegen Risiken in Form von mehr Eigenkapital und höheren Liquiditätsanforderungen teurer, weil zu viel schief gelaufen ist."