Industrie trickst weiter bei Lebensmittelverpackungen. Die Nahrungsmittelindustrie nutzt den Wegfall fester Verpackungsgrößen für versteckte Preiserhöhungen. Eine entsprechende Liste überMogelpackungen führt die Hamburger Verbraucherzentrale.
Hamburg (dts Nachrichtenagentur) - Die Nahrungsmittelindustrie nutztden Wegfall fester Verpackungsgrößen weiter für verstecktePreiserhöhungen. Eine entsprechende Liste über Mogelpackungen führt dieHamburger Verbraucherzentrale.
Sie ist inzwischen auf über 60 Produkteangewachsen, weil Kunden laufend neue Artikel entdecken, die zwarkleiner wurden, aber genauso teuer sind wie zuvor, berichtet dasHamburger Nachrichten-Magazin "Der Spiegel". Zwar gehen nicht alledieser Schrumpfkuren auf die jüngste EU-Liberalisierung vom Aprilzurück.
Doch in den vergangenen Monaten nutzten viele Hersteller denVerpackungswirrarr, um den Kunden gewohnte Produkte in vermeintlichneuer Rezeptur und Outfit zu erhöhten Preisen unterzujubeln.
Erneut aufdie Liste der Verbraucherschützer schaffte es etwa dieFruchtbuttermilch der Molkerei Weihenstephan, die zum Konzern desMilch-Milliardärs Theo Müller gehört. Statt vorher 89 Cent kostet dieneue Buttermilch jetzt zwar nur noch rund 85 Cent – doch statt wie bisher 500 Milliliter sind jetzt nur noch 400 drin, einePreissteigerung von gut 19 Prozent.
Der Verbraucher habe einepraktischere Verpackung gewollt, rechtfertigt eine Firmensprecherin dieTeuerung. Neu auf der schwarzen Liste sind auch die Wellness-Flakes vonLidl, die nun in kleinerer Verpackung gut 36 Prozent teurer gewordensind. Die Industrie rechtfertigt die Preissteigerungen meist miterhöhten Rohstoffkosten.
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