NRW-Justiz startet Projekt gegen Clan-Kriminalität. "Wir haben es in Duisburg mit 70 relevanten kurdisch-, türkisch- und arabischstämmigen Familien mit mehr als 2800 Personen zu tun".
Die NRW-Landesregierung will mit dem Projekt "Staatsanwälte vor Ort" gezielt gegen kriminelle Clans vorgehen und nach dem in Duisburg bevorstehenden Start auch in weiteren Städten die Strukturen einschlägiger Großfamilien in den Blick nehmen.
"Wir haben es in Duisburg mit 70 relevanten kurdisch-, türkisch- und arabischstämmigen Familien mit mehr als 2800 Personen zu tun", sagte Biesenbach der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Dienstagausgabe).
Vor allem deren männliche Mitglieder würden immer wieder auffällig mit Körperverletzung, Raub, Schutzgelderpressung und Drogenkriminalität. Um diese Familien sollen sich künftig zwei Staatsanwälte intensiv kümmern und dabei mit allen naheliegenden Diensten zusammenarbeiten, von der Polizei über Steuerfahndung, Zoll, Arbeitsagenturen bis hin zu weiteren städtischen Ämtern.
Letztlich gehe es auch darum, kriminelle Einnahmen abzuschöpfen, erklärte Biesenbach. Im vergangenen Jahr seien in NRW bereits 192 Millionen durch Vermögensabschöpfung eingenommen worden, teilte der Politiker mit. Das Projekt "Tür an Tür mit den Clans" werde personell beschickt aus den in diesem Jahr genehmigten 1137 zusätzlichen Justiz-Stellen.