Aus Misstrauen gegenüber Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und ihren Mitarbeitern hat Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) seinen Beamten ein Sprechverbot gegenüberder Regierungszentrale verordnet.
Damit will er nach Informationen des Hamburger Nachrichten-Magazins DER SPIEGEL verhindern, dass das Kanzleramtvorzeitig von seinen Überlegungen etwa zur Rettung Griechenlands erfährt.
Die Überlegungen des Bundesfinanzministeriums für eine Europäischen Währungsfonds (EWF) werden unterdessen konkreter. Die Fachleute von Ressortchef Wolfgang Schäuble(CDU) taxieren den Kapitalbedarf für die neue Institution auf bis zu 200 Milliarden Euro, berichtet das Hamburger Nachrichten-Magazin DER SPIEGEL.
In einer internen Vorlage nennen sie vier Möglichkeiten, wie das Geld aufgebracht werden kann. Zum einen könnten die Zentralbanken der Euro-Zone einen Teil ihrer Devisenreserven anden neuen Fonds abtreten. Die Goldreserven sollen dagegen verschont bleiben.
Eine weitere Möglichkeit besteht darin, dass der EWF ermächtigt würde, am Kapitalmarkt selbst Geld für seine Rettungsaktionen aufzunehmen. Die Mitgliedsländer würden damit einen riesigen Schattenhaushalt schaffen.
Die dritte Finanzierungsvariante sieht vor, dass die Teilnehmerländer das Geld in den neuen Fonds einschießen. Auf Deutschland entfiele ein Anteil von rund einem Viertel, also bis zu 50 Milliarden Euro.
Als letzte Möglichkeit nennen die Schäuble-Beamten, dass nur solche Länder den Fonds finanzieren, deren Haushalte in Schieflage sind.