Jörg Kachelmanns Strafverteidiger Reinhard Birkenstock will juristisch gegen die
Bundespolizei vorgehen. „Wir werden gegen die Bundespolizei vorgehen, weil sie
rechtswidrig den Namen von Kachelmann preisgegeben hat“, sagte Birkenstock
dem Hamburger Nachrichten-Magazin DER SPIEGEL. Zum Zustand von Kachelmann
in der Untersuchungshaft erklärte der Rechtsbeistand: „Das Wissen um seine Unschuld
hält ihn aufrecht.“
Die Verhaftung des ARD-Star-Meteorologen Jörg Kachelmann am Frankfurter Flughafen
war von langer Hand geplant. Nach Informationen des Hamburger Nachrichten-
Magazins DER SPIEGEL hatten die Beamten der „Soko Flughafen“ drei Wochen lang
die geheime Kommandoaktion vorbereitet. Sie wussten, dass Kachelmann bereits
einen Tag früher aus Vancouver ankommen würde und sperrten 24 Stunden zuvor
die Parkhaus-Schotte am Frankfurter Flughafen, wo Kachelmann sein Auto geparkt
hatte. Kriminalbeamte aus Schwetzingen warteten an seinem Wagen, während
Frankfurter Polizisten den Star observierten. Kachelmann traf sich zunächst mit einer
Frau, mit der er gemeinsam die Heimreise antreten wollte. An seinem Wagen
wurde er gegen 11.40 Uhr verhaftet. Wie der SPIEGEL weiter berichtet, gestattete
sich das Polizeipräsidium Frankfurt am Main stolz ein Selbstlob: Man habe „eindrucksvoll
unter Beweis gestellt“, dass es gelingen könne „an einem so offiziellen
Platz wie dem Frankfurter Flughafen“ eine „Person der Öffentlichkeit festzunehmen,
ohne dass die Öffentlichkeit davon etwas mitbekommt“, jubelte der interne „Tägliche
Kriminalitätslagebericht“.