Ex-Chef der Fondsgesellschaft DWS will Sonderprüfung wegen Wiedeking-Abfindung und Optionsgeschäften bei Porsche gerichtlich durchsetzen. Strenger : Bekomme die nötigen 100.000 Aktien zusammen.
Christian Strenger, Ex-Chef der Fondsgesellschaft DWS und Mitglied der Regierungskommission Corporate Governance, will eine Sonderprüfung bei Porsche gerichtlich durchsetzen.
Wirtschaftsprüfer sollen klären, ob der Porsche-Aufsichtsrat seine Pflichten verletzt hat, als er Vorstandschef Wendelin Wiedeking trotz eines Milliardenverlusts 50 Millionen Euro Abfindung gewährte. Strenger sagte der WirtschaftsWoche, er sei „zuversichtlich“, dass er die zur Durchsetzung einer solchen Prüfung notwendigen 100.000 Aktien zusammenbekomme. „Ich habe die Unterstützung mehrerer langfristig orientierter Porsche-Aktionäre“, sagte er dem Magazin.
Zusätzlich will Strenger wissen, ob die Aufsichtsräte die Risiken der komplexen Optionsgeschäfte gekannt und genehmigt haben, mit denen Porsche die Mega-Übernahme von VW einfädeln wollte – und inwieweit Wiedeking und sein Finanzvorstand Holger Härter mit dem Übernahmeversuch ihre Pflichten verletzten. „Ich bezweifle, dass Geschäfte dieser Größenordnung von der Satzung gedeckt waren“, sagt Strenger.
Bei einer Sonderprüfung erhält ein unabhängiger Prüfer vollen Zugriff auf interne Dokumente des Unternehmens. Kommt er zu dem Ergebnis, dass Manager ihre Pflichten verletzt haben, müssen Aufsichtsräte Schadensersatz einfordern. Tun sie das nicht, machen sie sich selbst schadensersatzpflichtig.
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