Fitch: „Es ist an der Zeit, dass die Euro-Zone und die griechische Regierung das wahre Ausmaß ihrer Probleme anerkennen.“/ IW-Chef Hüther sieht keine Notwendigkeit fürGriechenland-Nothilfe. "Das Drängen von Fitch und Co. ist unbegründet.
Der Direktor des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW), Michael Hüther, hat Forderungen wie die der Rating-Agentur Fitch nach sofortigen EU-Hilfen für Griechenland scharf kritisiert. "Das Drängen von Fitch und Co. ist unbegründet“, sagte Hüther Handelsblatt Online. „Griechenland muss zunächst die Weichen zuhause stellen, um überhaupt Aussicht auf Hilfe zu haben.“ Und das Land kann dies auch selbst leisten.
„Es kommt in dieser Phase darauf an, keine Zweifel zu schüren, dass die notwendigen Schritte eingeleitet werden“, betonte Hüther und fügte mit Blick auf die Regierung in Athen hinzu: Die Meldungen von dieser Woche, dass Griechenland Nachbesserungen bei den europäischen Partnern erreichen wolle, seien „kontraproduktiv“ gewesen. „Jetzt wird Griechenland für solche Disziplinlosigkeit bestraft."
Griechenlandsteht unter wachsendem Druck, in der Schuldenkrise seine europäischen Partner und den Internationalen Währungsfonds um Hilfe zu bitten. Der für das Mittelmeer-Land zuständige Fitch-Experte Chris Pryce hatte erklärt, das Misstrauen des Marktes und die Fragezeichen über dem Notfallplan der EU ließen keine Verzögerung mehr bei der Beantragung vonHilfe zu.
„Es ist an der Zeit, dass die Euro-Zone und die griechische Regierung das wahre Ausmaß ihrer Probleme anerkennen.“ Die Rating-Agentur Standard & Poor's warnte zudem, sie könne die Einstufung Griechenlands erneut senken, wenn die Zinsen nicht sinken unddas Land von seinen Sparzielen abweicht.
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