Berlin. Im Streit um die Aufnahme von Guantánamo-Häftlingen in
Deutschland zeichnet sich eine Lösung ab. Wie die BILD-Zeitung
(Samstagausgabe) berichtet, sollen drei der noch 183 Insassen
in dem US-Gefangenenlager in Hamburg untergebracht werden. Trotz
aller Proteste von Unions-Politikern soll Bundesinnenminister
Thomas de Maizière (CDU) entschlossen sein, die Häftlinge in
Deutschland aufzunehmen. Nachdem mehrere Bundesländereine Aufnahme
von Guantánamo-Insassen kategorisch abgelehnt haben, prüfe jetzt
Hamburg die Möglichkeit einer Unterbringung, schreibtBILD unter
Berufung auf Sicherheitskreise in Berlin. Die endgültige Entscheidung
werde bei der Innenministerkonferenz im Mai fallen.
Bei einem der Häftlinge mit der Internierungs-Nr. 331handelt
es sich um den 34jährigen Palästinenser Ayman al-Shurafa (34).
Der frühere Hamas-Aktivist wurde in einem afghanischen Terrorcamp
von al Quaida ausgebildet. Bei den anderen Gefangenenhandelt
es sich um einen Syrer und einen weiteren Palästinenser, die
2001 und 2002 in Afghanistan von US-Soldaten verhaftet worden
waren.