Die Flugverbotskatastrophe spitzt sich am Wochenende zu. Reisende müssen sich wegen isländischen Aschewolke auf massive Behinderungen im europäischen Flugverkehr einstellen.
British Airways teilte mit, allefür Samstag angesetzten Flüge von und nach London zu streichen. Ähnliche Probleme sind auch in Deutschland zu erwarten. Hier wurden Freitag abend alle Flughäfen geschlossen. Zuletzt war noch der Airport in München geöffnet.
Die Lufthansasagte alle Flüge bis Samstagmittag ab. Air Berlin verwies darauf, dass eine Aufhebung der durch die Flugsicherheitsbehörden veranlasste Sperrung weiter Teile des europäischen Luftraums derzeit nicht absehbar sei.
In rund einem Dutzend anderen europäischen Ländern machten ebenfalls zahlreiche Flughäfen dicht. Selbst südlich der Alpen bereiteten sich die Behörden auf die Auswirkungen der Aschewolke vor. Der italienische Zivilschutz teilte mit, vermutlich werde am Samstag der Mailänder Flughafen Malpensa geschlossen.
Hunderttausende Passagiere warten derweil verzweifelt auf den Flughäfen. Auch BundeskanzlerinAngela Merkel und Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg waren betroffen: Die Regierungschefin musste auf ihrem Rückflug aus den USA in Portugal Zwischenstation machen. Sie hatte dabei noch Glück, überhaupt bis nach Lissabon gekommen zu sein, denn allein am Freitag wurden fast 200 Flüge aus den USA nach Europa gestrichen. Ihre für Samstag vorgesehene Teilnahme an einem CDU-Wahlkampftermin in Nordrhein-Westfalen wurde abgesagt.
Verteidigungsminister Guttenberg musste auf seiner Rückreise aus Afghanistan notgedrungen Zwischenstopp in Istanbul einlegen. Betroffen auch verwundete Bundeswehrsoldaten. Guttenberg begleitete fünfbei Kämpfen mit radikal-islamischen Taliban verwundete Soldaten, die nun in einem Krankenhaus am Bosporus versorgt werden müssen, bis sie in ihre Heimat weiterfliegen können.