Die Deutsche Lufthansa greift die Behörden scharf an. "Wir halten es für skandalös, dass die Verbote nur auf Grundlage einer einzigen Quelle verhängt werden", sagte Lufthansa-Konzernsprecher Klaus Walther der Nachrichtenagentur Reuters am Sonntag.
Die Airline, behalte sich Regressansprüche vor. "Wir behalten uns auch vor, die Frage zu stellen, wer haftet eigentlich, wer kommt für die Schäden auf?", sagte Walther.
Es sei zwar korrekt, dass der Luftraum anfangs ohne Messungen gesperrt worden sei, um Gefahren zu vermeiden. Aber danach hätten die Behörden sofort mit Tests und Messungen beginnen müssen, um das weitere Vorgehen zu untermauern.
Außerdem hätten mehrere Informationsquellen genutzt werden müssen. Das sei aber seit Tagen nicht passiert, während der leere Himmel und das Chaos am Boden die Volkswirtschaft Milliarden kosteten, sagte Walther.
Auch die Ergebnisse der Testflüge von Fluggesellschaft seien nicht herangezogen worden. Das beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt in Oberpfaffenhofen stationierte Messflugzeug sei immer noch nicht gestartet, laut Ministerium könne es erst am Montag abheben, kritisierte der Sprecher.
"Wir haben elf Flugzeuge verlegt, alle sind ohne Befunde gelandet, es gab keine sonderbaren Ablagerungen in den Triebwerken und auch keine sichtbaren Schäden", sagte Walther.
Walther schloss sich der Forderung von Air-Berlin Chef Joachim Hunold nach einem Krisenstab des Verkehrsministeriums an. "Das Ministerium sollte jetzt schleunigst handeln", sagte der Lufthansa-Sprecher.
Die Lufthansa hofft, dass der Flugbetrieb noch am Sonntag wieder aufgenommen wird. "Wir hoffen, dass es ab 20.00 Uhr wieder losgeht", sagte Walther. Bis dahin ist der deutsche Luftraum nach jetzigem Stand gesperrt.
Der Verbleib am Boden kostet die Fluggesellschaftf mindestens 25 Millionen Euro am Tag, soviel hatte der Pilotenstreik vor einigen Wochen gekostet.