Bereits letzten Mittwoch ist eine Auktion 30-jähriger Anleihen der Bundesregierung geplatzt. Von den angebotenen 3 Mrd. Euro Anleihen fanden nur 2,458 Mrd. einen Abnehmer.
Die geringe Nachfrage kam angeblich überraschend. Einige Ökonomen vermuten dahinter Sorgen um die Auswirkungen einer Beteiligung Deutschlands an einem Rettungspaket für Griechenland. Nach Angaben der Bundesrepublik Deutschland Finanzagentur GmbH handelt es sich allerdings nur um einen Ausreißer.
Die Anleihen, die nicht verkauft werden, sollen zu einem späteren Zeitpunkt am Sekundärmarkt platziert werden, so die Finanzagentur gegenüber MMnews. Zu welchen Konditionen dies geschehe, sei derzeit ungewiss. Man würde dafür einen "passenden Zeitpunkt" abwarten.
Insgesamt hat der Bund für dieses Jahr ein Anleihevolumen von 343 Milliarden Euro geplant. Rund ein Viertel dieser Summe sei bereits platziert, erklärte die Finanzagentur.
Die schwache Nachfrage bei der letzten Auktion ist der Agentur zufolge kein Anzeichen für zunehmende Inflationsängste in Deutschland. Ein Unterangebot gebe es ab und zu mal, sagte Jörg Müller, Sprecher der Finanzagentur, Dow Jones Newswires. "Es wäre falsch daraus zu folgern, dass dies ein Anzeichen für steigende Inflationserwartungen ist."