AKTUELLE PRESSE  |  WIRTSCHAFT  |  POLITIK  |  BÖRSE  |  GOLD  |  KRYPTO  |  ETC  |  WITZIGES

NEU - Unser Börsen-Club: Die Top Aktien 2024! KI, Uran, Gold. Jetzt 800 Euro Vorteile sichern.

Rating-Krieg gegen Euro

Ablenkungsmanöver von USA? Waigel: Weltwirtschaft stehe angesichts des US-Defizits vor ganz anderen Herausforderungen als dem griechischen Problem. SPD fordert Konsequenzen für Ratingagenturen wegen Griechenland-Abwertung. „Es darf nicht sein, dass das Schicksal ganzer Länder und letztlich die Stabilität des Euro einzig und allein vom Urteil einer Ratingagentur abhängt“.

 

 

Angesichts der zugespitzten Griechenland-Krise hat die Opposition Vorkehrungen für künftige finanzielle Schieflagen von Staaten gefordert. Die SPD sprach sich dafür aus, den Ratingagenturen das Wasser abzugraben. „Es darf nicht sein, dass das Schicksal ganzer Länder und letztlich die Stabilität des Euro einzig und allein vom Urteil einer Ratingagentur abhängt“, sagte der Vize-Sprecher der parlamentarischen Linken in der SPD, Carsten Sieling, Handelsblatt Online. „Deshalb brauchen wir zweierlei: Eine europäische Ratingagentur, die frei von politischer Einflussnahme agieren kann. Und die Einsicht, dass externes Rating in keinem Fall die eigene Risikoanalyse ersetzt.“

Sieling sagte, nicht nur die Griechen hätten „gemogelt, auch die Ratingagenturen tragen mit ihrer aktuellen Bewertung maßgeblich zur Krise und deren Verschärfung bei“. Er kritisierte, dass die Politik durch Basel II den Ratingagenturen einen enormen Einfluss auf die Finanzmärkte übertragen habe, was sich jetzt räche. „Jetzt haben die Ratingagenturen mit ihrer Abwertung einen Schockzustand heraufbeschworen und die Lage zusätzlich destabilisiert“, sagte Sieling. „Daran hat die Bundeskanzlerin durch ihr Taktieren vor der NRW-Wahl Mitschuld.“ Beides sei geradezu eine Einladung an die Spekulanten.

Der finanzpolitische Sprecher der Grünen-Bundestagfraktion, Gerhard Schick, sprach von "blinden Flecken" der EU und der Euro-Zone, die durch die griechische Schuldenkrise „schonungslos“ offengelegt werde. „Einer dieser toten Winkel der inneren Statik der EU betrifft die Abwesenheit einer vorab klar definierten Entschuldungslösung für Mitgliedsstaaten“, sagte Schick Handelsblatt Online. Denn wie die Haushaltszahlen Griechenlands zeigen, werde sich das Land allein mit Sparanstrengungen nicht aus der Schuldenfalle befreien können. „Bei vorab klar definierten Entschuldungsregeln hingegen kann die Gefahr von Ansteckungseffekten, wie sie jetzt herrschen, gemindert werden“, ist sich der Grünen-Experte sicher.

Zur Umsetzung eines solchen Entschuldungsmechanismus muss nach Schicks Überzeugung die Idee eines Europäischen Währungsfonds (EWF) vorangetrieben und weiterentwickelt werden. „Eine solche Einrichtung muss zwingend auch über erforderliche Rettungshilfen für Notfälle verfügen“, sagte er. „Denn das Hin und Her vom "Non" zum "Oui" sowie das wahlkampftaktisch motivierte Pokern der Bundesregierung macht unausweichliche Rettungslösungen nur teurer als nötig und äußerst riskant.“

Die Bundesregierung belege mit ihrem Handeln einmal mehr, dass neue Regeln dringend erforderlich seien. „Manöver wie jene der Bundesregierung, die letztlich die Zukunft der Währungsunion bedrohen und europaweit die Steuerzahlerinnen und Steuerzahler belasten, müssen mit klugen Regeln und einer Weiterentwicklung der europäischen Institutionen künftig verhindert werden", sagte Schick.

 

Ablenkungsmanöver?

Der frühere Bundesfinanzminister Theo Waigel warnt vor einer hysterischen und ressentimentgesteuerten Debatte über Griechenland. In einem Gastbeitrag für das Handelsblatt (Donnerstagausgabe) schreibt Waigel, die Weltwirtschaft stehe angesichts des US-Defizits vor ganz anderen Herausforderungen als dem griechischen Problem: Es ist an der Zeit, in Deutschland wieder eine rationale Debatte über diese Probleme zu führen und nicht in populistische und nationale Ressentiments zu verfallen.

Waigel weist auf die Rolle als Stabilitätsanker hin, die der Euro seit zehn Jahren spielt: "Nach dem 11. September 2001 und in den beiden vergangenen Jahren, der größten Finanzkrise der letzten Jahrzehnte, hat der Euro die Mitgliedsländer und die anderen europäischen Staaten vor größeren Turbulenzen und Erschütterungen bewahrt." Die einzelnen europäischen Währungen dagegen wären zum Spielball internationaler Finanzspekulationen geworden: "Das 1979 von Giscard d'Estaing und Helmut Schmidt etablierte europäische Währungssystem wäre längst zerbrochen, die D-Mark stünde unter gewaltigem Aufwertungsdruck, unser Export käme zum Erliegen".

Waigel weist die Interpretation zurück, dass der EU-Vertrag jeden Beistand verbiete: "Der Vertrag besagt, dass die Europäische Union und die europäischen Länder keine Haftung für griechische Schulden übernehmen müssen. Es gibt auch keine Pflicht zum Beistand, und eine Haushaltsfinanzierung des griechischen Defizits scheidet aus. " Dies schließe aber "nicht Hilfe zur Selbsthilfe aus zu Marktbedingungen, die über den Zinssätzen deutscher Anleihen liegen. Es wäre ein paradoxes Ergebnis, wenn Europa Griechenland nach dem Austritt aus dem Euro-Währungsgebiet helfen müsste, vorher aber Hilfe zur Selbsthilfe versagte."

Bookmark and Share

© MMnews - Weiterverbreitung nur auszugsweise und mit Link gestattet.
Wissen macht reich:  Vertrauliche Börsen-News im MM-Club

Neue Videos:

Marlene Dietrich in "Der blaue Engel" - 1. deutscher Tonfilm: YouTube

Börse 24h
Börsen News

Mein bestes Börsenbuch:

BITCOIN LIVE

Bitcoin + Ethereum sicher kaufen Bitcoin.de
Bitcoin News
Spenden an MMnews
BTC:
bc1qwfruyent833vud6vmyhdp2t2ejnftjveutawec

BCH:
qpusq6m24npccrghf9u9lcnyd0lefvzsr5mh8tkma7 Ethereum:
0x2aa493aAb162f59F03cc74f99cF82d3799eF4CCC

DEXWEB - We Pursue Visions

 

Net-Tipps
Top Videos
Videos: Relax-Kanal

Kleinanzeigen:

Italien Spitzen-Balsamico
Original, der Beste, 25 Jahre
https://balsamico.shop/de/

 

WERBEN auf MMnews

 

Aktuelle Presse

Der Thüringer CDU-Chef Mario Voigt will der AfD bei der Ministerpräsidentenwahl im Landtag keine Bühne bieten und fordert die Linke auf, dabei mitzuhelfen. "Ich denke, wir alle, auch die [ ... ]

Der neue Vorsitzende des Deutschen Ethikrats, Helmut Frister, sieht im Nachhinein erhebliche Mängel beim Umgang mit der Corona-Pandemie. "Die Abschottung der Alten- und Pflegeheime wurde zum Teil zu [ ... ]

GdP und Richterbund pochen auf IP-Datenspeicherung bei Ermittlungen

Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) und der Deutsche Richterbund fordern so früh wie möglich die Speicherung von IP-Adressen. "Je eher, desto besser, die FDP-Bremse ist gelöst", sagte der [ ... ]

FDP-Fraktionschef Christian Dürr hat die Union aufgefordert, in der Debatte um die Schuldenbremse rasch für Klarheit zu sorgen. "Die Koalition ist von Olaf Scholz beendet worden, weil die FDP [ ... ]

Der Chef der Münchner Sicherheitskonferenz, Christoph Heusgen, warnt vor hybrider Kriegsführung durch Russland und fordert mehr Schutz von Infrastruktur in Deutschland. "Russland führt längst [ ... ]

Nur 14 Prozent der SPD-Mitglieder glauben an einen Sieg ihrer Partei bei der vorgezogenen Wahl des Bundestags am 23. Februar. Das ergibt sich aus einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa für [ ... ]

Die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe führt Ermittlungen zum Brand eines DHL-Luftfrachtpakets in Leipzig. "Die Bundesanwaltschaft führt Ermittlungen zu Paketsendungen, die im Juli 2024 während [ ... ]

Haftungsausschluss

Diese Internet-Präsenz wurde sorgfältig erarbeitet. Der Herausgeber übernimmt für eventuelle Nachteile oder Schäden, die aus den aufgeführten Informationen, Empfehlungen oder Hinweisen resultieren, keine Haftung. Der Inhalt dieser Homepage ist ausschließlich zu Informationszwecken bestimmt. Die Informationen sind keine Anlageempfehlungen und stellen in keiner Weise einen Ersatz für professionelle Beratung durch Fachleute dar. Bei Investitionsentscheidungen wenden Sie sich bitte an Ihre Bank, Ihren Vermögensberater oder sonstige zertifizierte Experten.


Für Schäden oder Unannehmlichkeiten, die durch den Gebrauch oder Missbrauch dieser Informationen entstehen, kann der Herausgeber nicht - weder direkt noch indirekt - zur Verantwortung gezogen werden. Der Herausgeber übernimmt keine Gewähr für die Aktualität, Richtigkeit und Vollständigkeit der bereitgestellten Informationen auf seiner Internet-Präsenz.

 

Vorsorglicher Hinweis zu Aussagen über künftige Entwicklungen
Die auf dieser Website zum Ausdruck gebrachten Einschätzungen geben subjektive Meinungen zum Zeitpunkt der Publikation wider und stellen keine anlagebezogene, rechtliche, steuerliche oder betriebswirtschaftliche Empfehlung allgemeiner oder spezifischer Natur dar.

Aufgrund ihrer Art beinhalten Aussagen über künftige Entwicklungen allgemeine und spezifische Risiken und Ungewissheiten; und es besteht die Gefahr, dass Vorhersagen, Prognosen, Projektionen und Ergebnisse, die in zukunftsgerichteten Aussagen beschrieben oder impliziert sind, nicht eintreffen. Wir weisen Sie vorsorglich darauf hin, dass mehrere wichtige Faktoren dazu führen können, dass die Ergebnisse wesentlich von den Plänen, Zielen, Erwartungen, Einschätzungen und Absichten abweichen, die in solchen Aussagen erwähnt sind. Zu diesen Faktoren zählen

(1) Markt- und Zinssatzschwankungen,

(2) die globale Wirtschaftsentwicklung,

(3) die Auswirkungen und Änderungen der fiskalen, monetären, kommerziellen und steuerlichen Politik sowie Währungsschwankungen,

(4) politische und soziale Entwicklungen, einschliesslich Krieg, öffentliche Unruhen, terroristische Aktivitäten,

(5) die Möglichkeit von Devisenkontrollen, Enteignung, Verstaatlichung oder Beschlagnahmung von Vermögenswerten,

(6) die Fähigkeit, genügend Liquidität zu halten, und der Zugang zu den Kapitalmärkten,

(7) operative Faktoren wie Systemfehler, menschliches Versagen,

(8) die Auswirkungen der Änderungen von Gesetzen, Verordnungen oder Rechnungslegungsvorschriften oder -methoden,

Wir weisen Sie vorsorglich darauf hin, dass die oben stehende Liste der wesentlichen Faktoren nicht abschliessend ist.

Weiterverbreitung von Artikeln nur zitatweise mit Link und deutlicher Quellenangabe gestattet.

 

© 2023 MMnews.de

Please publish modules in offcanvas position.