EU-Logik: Die Ursachen der Euro-Krise werden von der EU-Junta auf den Kopf gestellt. EU-Kommissionspräsident Barroso wirft deutscher Regierung falsches "Euro-Krisenmanagement" vor. FDP-Finanzexperte Schäffler weist Barroso-Kritik scharf zurück.
Der FDP-Finanzexperte Frank Schäffler hat Kritik von EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso am Euro-Krisenmanagement der Bundesregierung scharf zurückgewiesen.
„Versagt hat die EU-Kommission, denn sie ist Hüterin des Rechts“, sagt Schäffler Handelsblatt Online. Sie habe die gemeinsamen Regeln in Europa nicht durchgesetzt. „Dieses Verhalten hat den Euro dahin gebracht, wo er heute ist, in schweres Fahrwasser“, kritisierte das Mitglied im Bundestags-Finanzauschuss.
„Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen“, ermahnte Schäffler daher Barroso und fügte hinzu: „Der Euro hat nur eine Überlebenschance, wenn die Euro-Gruppe sich zu einer Stabilitätskultur entwickelt, ansonsten wird auch Europa Schaden nehmen.“
Barroso hatte zuvor den deutschen Politikern eine Mitschuld an der weit verbreiteten öffentlichen Ablehnung der Euro-Rettungspakete gegeben. Keine der wichtigen Parteien habe den Bürgern erklärt, wie groß die Vorteile durch die Gemeinschaftswährung seien, bemängelte er in einem Zeitungsinterview.
Barroso verwies auf den deutschen Handelsüberschuss in der EU und den Anstieg der deutschen Ausfuhren in andere Mitgliedsstaaten. Er kritisierte zudem, dass die Bundesregierung in der Griechenland-Krise zunächst den Eindruck erweckt habe, sie wolle dem Land gar nicht beistehen.