Forscher sieht kaum Erfolgschance für BP-Boykott. Der Aufruf der Grünen zum Boykott von BP-Tankstellen wird nach Einschätzung des Ökonomen Birger Priddat keinen Erfolg haben.
Der Aufruf der Grünen zum Boykott von BP-Tankstellen wird nach Einschätzung des Ökonomen Birger Priddat keinen Erfolg haben. "Im Moment sehe ich noch keine Anzeichen für eine große Mobilisierung", sagte der Professor der Universität Witten/Herdecke der ZEIT.
Die Grünen-Vorsitzenden Claudia Roth und Cem Özdemir hatten am Dienstag die Diskussion um einen Boykott von BP angestoßen. Der britische Öl-Konzern ist in Deutschland vor allem durch die Tankstellen des Tochterunternehmens Aral vertreten. Vor rund fünf Wochen war im Golf von Mexiko eine Bohrplattform von BP in Flammen aufgegangen und dann versunken. Seitdem fließen täglich
Hunderttausende Liter Öl in das Meer.
Priddat bezeichnete einen möglichen Boykott als kurzfristiges Ereignis, dessen Wirkung schnell verpuffen würde. "Die Auswirkungen auf den Umsatz von BP wären marginal", sagte der Ökonom. Gefahr entstehe für den Konzern erst, wenn die Öl-Pest auch mittelfristig nicht eingedämmt werden könne und sich eine soziale Protestbewegung bilde, "die nachhaltig für politische Aufmerksamkeit sorgt - weit über die momentane Aufgeregtheit hinaus."