SAP sieht starkes Wachstum in Russland. Designiertes Vorstandsmitglied Erwin Gunst will Fokus auf Marge legen.
Der deutsche Software-Konzern SAP erwartet weiterhin starkes Wachstum auf dem russischen Markt. „Gemessen am Gesamt-Umsatz peilen wir für das laufende Jahr für Russland ein Plus von bis zu 50 Prozent an“, sagte Erwin Gunst, Chef der Region Europa, Mittlerer Osten und Afrika (EMEA) gegenüber €uro am Sonntag laut Vorabbericht (E-Tag: 8.6.2008). SAP ist auf dem russischen Markt in der Vergangenheit bereits rasant gewachsen. Alleine im Vorjahr steigerte der Konzern in der Russischen Föderation den software- und servicebezogenen Umsatz um 54 Prozent. Inzwischen ist Russland der viertgrößte Einzelmarkt des Unternehmens nach den USA, Deutschland und Groß-Britannien.
Auch für den deutschen Markt zeigte sich Gunst zuversichtlich. Der Gesamtumsatz solle „im hohen einstelligen Bereich“ zulegen. Bereits im ersten Quartal hatte das größte europäische Softwarehaus den Gesamtumsatz auf seinem Heimatmarkt um elf Prozent auf 453 Millionen Euro gesteigert. Die SAP ist hierzulande traditionell bereits sehr stark vertreten. Die Zuwächse sind daher naturgemäß deutlich geringer als auf den noch relativ jungen Märkten wie Russland oder Indien.
Gunst übernimmt zum 1. Juli die neu geschaffene Position als Chief Operating Officer (COO) und damit die Verantwortung für das Tagesgeschäft des Konzerns. Mit Blick auf seine künftige Aufgabe sagte der amtierende Europa-Chef, er werde einen besonderen Fokus auf das Thema Effizienzsteigerung legen. „Wir müssen unsere Marge steigern“, so Gunst gegenüber €uro am Sonntag. Angesichts des härter werdenden Wettbewerbs müsse auch SAP besser werden. „Da ist sicherlich in allen Märkten noch Potenzial.“ Er werde sich nach dem Start im Juli jedoch zunächst bis Ende September die „Zeit nehmen, um zu sicherzustellen, dass wir das Richtige tun. Danach tun wir es aber auch“, kündigte er an. Sein Nachfolger an der Spitze der Region EMEA solle im Juli präsentiert werden. Man wolle die Stelle „intern besetzen“, sagte Gunst der Wirtschaftszeitung