Eine Villa im noblen Vorort von Hannover sollte als Unterkunft von sogenannten "minderjährigen unbegleiteten Flüchtlingen" (Amtsdeutsch "MUFL") dienen. Die Stadt kaufte das Haus für 1,6 Mio. Euro. Eine Klage von Nachbarn verhindert das Projekt.
Die Stadt Hannover zeigte sich großzügig mit den Mitteln des Steuerzahlers: Sie kaufte eine herrschaftliche Luxus-Villa in einem noblen Vorort für „minderjährige Flüchtlinge“. Preis 1,6 Mio. Euro - Toplage, großzügiger gepflegter Garten mit altem Baumbestand und einem Holzzaun, der vor neugierigen Blicken der Nachbarschaft schützt.
Nachbarn zogen gegen die Unterkunft in dem Wohngebiet vor Gericht und verhinderten das Projekt vorerst. Bange Frage also: Wurde das Geld umsonst ausgegeben?
In der Villa sollten 16 sogenannte unbegleitete minderjährige Flüchtlinge untergebracht werden. Für die Gartenpflege sei durch externes Facility-Management-Personal und den rund-um-die-Uhr-Hausmeister-Service professionell gesorgt.
Die Hannoversche Allgemeine berichtet:
"Für die sogenannte Flüchtlingsvilla an der Heymesstraße hatte die Verwaltung laut HAZ-Informationen rund 1,6 Millionen Euro bezahlt, was für erhebliche Kritik sorgte. Nun stellt sich heraus: Der Betrieb einer sozialen Einrichtung ist laut Baurecht an diesem Standort gar nicht erlaubt. Das Verwaltungsgericht hat zwar einen Eilantrag des Nachbarn gegen den Betrieb der Flüchtlingseinrichtung abgelehnt, gibt dem Mann aber grundsätzlich recht. Die Stadt bereitet sich bereits auf eine Prozessniederlage vor."
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