Bundesbank-Vorstandsmitglied Thilo Sarrazin äußert sich zur Kritik an der Exportstärke Deutschlands: „Wenn Franzosen, Italiener und Spanier weniger wettbewerbsfähig sind, haben sie ein Problem und nicht die Deutschen“.
In der absurden Diskussion über die Exportstärke Deutschlands hat nun Bundesbank-Vorstandsmitglied Thilo Sarrazin Klartext gesprochen. Sarrazin hat Forderungen nach einer Abkehr Deutschlands von seinem exportorientierten Geschäftsmodell eine Absage erteilt. „Wenn Franzosen, Italiener und Spanier weniger wettbewerbsfähig sind, haben sie ein Problem und nicht die Deutschen“, sagte Sarrazin am Montag in Berlin.
Die Franzosen etwa hätten Arbeitskosten, die sie sich „aufgrund des Images ihrer Produkte“ nicht so einfach leisten könnten. Selbst wenn Deutschland die Binnennachfrage durch Lohnerhöhungen ankurbeln würde, wie von der französischen Finanzministerin Christine Lagarde gefordert, sei ihrem Land damit nicht geholfen.
„Das Problem ist nicht, dass wir den französischen Markt überschwemmen. Das Problem ist, dass viele Waren aus dem Euroraum relativ weniger attraktiv werden.“ Die Südachse im Euroraum habe insgesamt ein Kostenproblem: „Diese Staaten verlieren Marktanteile.“