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Euro-Titanic: Kapelle spielt noch, Schiff sinkt schon

Die Euro-Titanic wird  innerhalb weniger Stunden untergehen. Wer nicht vorbereitet ist, dessen Konten werden eingefroren, später kann ein kleiner Teil (etwa € 3.000) 1:1 in die neue Währung umgestellt werden, der Rest verfällt. Die Sparer-Schafe werden dann real geschoren, ihre Wolle wurde bereits als Kredit verliehen und verkonsumiert – nicht mehr rückholbar.

 

Mein letzter Marktkommentar beschrieb die „Räumung der Euro-Titanic“, die möglichst „geordnet“ stattfinden soll. Das soll laut Insider-Berichten am 7. Mai 2010 beim „Euro-Rettungsgipfel“ von der deutschen Regierung den anderen Aussteigern, die noch nicht soweit sind, zugesichert worden sein. Der geplante Termin für eine Währungsreform mit Euro-Ausstieg soll nach verschiedenen Informationen jetzt der 1. Oktober 2010 sein – falls der Euro noch solange durchhält. So lange will man den Euro stabilisieren. Inzwischen ist die Schweizer Nationalbank aus der Euro-Stützung ausgestiegen, einfach, weil es ihr zuviel wurde.

 

Der deutsche Euro-Ausstieg sickert durch:

Am 7. Mai wäre wieder einmal das Welt-Finanzsystem zusammengebrochen, wie jetzt ein EZB-Bericht offenlegte – schlimmer als bei der Lehman-Pleite. Was nicht gesagt wurde, war der Auslöser. An diesem Tag waren über 1000 Milliarden an Euro-Staatsanleihen am Markt (außer die von Deutschland). Niemand wollte sie, d.h. sie waren illiquid, diese Staaten real bankrott. Das betraf praktisch alle Euro-Staaten. Es gibt keinen anderen plausiblen Grund dafür als dass durchgesickert ist, dass Deutschland eine Woche später aus dem Euro aussteigen wollte. Das wurde durch Sarkozy und Berlusconi noch einmal verhindert, ein 750-Milliarden-„Rettungspaket“ wurde geschnürt, das bis zur Öffnung der Märkte am darauffolgenden Montag fertig sein musste. Was wollte man mit diesem Rettungspaket wirklich sagen: Deutschland steigt nicht aus dem Euro aus und haftet für alle Euro-Schulden.

In französischen Medien wird davon berichtet, dass Merkel kürzlich gegenüber Sarkozy gedroht hatte, die D-Mark wieder einzuführen. Sogar „Phoenix-TV“ berichtete kurz darüber, wiegelte aber gleich wieder ab, da das zum „Kollaps der europäischen Banken führen würde“. Lange kann man dieses „Geheimnis“ ohnehin nicht mehr zurückhalten, dann passiert das, was am 7. Mai begonnen wurde – der Euro-Crash.

 

Die Spanien-Krise:

Der nächste Pleitekandidat in der Eurozone ist eindeutig Spanien. Nicht nur die Sparkassen dort haben rieisige Kreditausfälle und sind vom Interbanken- und Bondmarkt faktisch ausgeschlossen. Auch die Staatsanleihen kommen unter Druck. Ein Bailout der spanischen Banken und des spanischen Staates durch Deutschland ist wegen der Größe kaum mehr möglich. Nicht nur weil es innenpolitisch kaum durchsetzbar wäre, sondern auch weil die Bondmärkte diese Kredithaftungen durch Deutschland kaum glauben würden. Die Bunds sind dann auch dran. Und dann kommt Italien. Und dann Frankreich...

 

„Graceful Exit“ vom Euro:

Ja, das ist das einzige, das man noch versuchen kann, damit möglichst viele Eurostaaten noch aussteigen können. „Graceful Exit“ bedeutet, dass beim Ausstieg möglichst wenig Porzellan zerschlagen wird, also möglichst wenig Chaos entsteht. Ob man es bis zum geplanten Termin am 1. Oktober noch schaffen wird?

Falls nicht, was wahrscheinlich ist, brauchen wir die goldenen und silbernen Rettungsboote dringend. Die Euro-Titanic wird dann innerhalb weniger Stunden untergehen. Wer nicht vorbereitet ist, dessen Konten werden eingefroren, später kann ein kleiner Teil (etwa € 3.000) 1:1 in die neue Währung umgestellt werden, der Rest verfällt. Die Sparer-Schafe werden dann real geschoren, ihre Wolle wurde bereits als Kredit verliehen und verkonsumiert – nicht mehr rückholbar. „Graceful“ wird die Reaktion der Sparer nach dieser Schur aber nicht sein.

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