Eselpreis steigt auf 180 Euro. Geraten die Tiere jetzt auch in den Fokus von Hedgefonds? Entsteht eine Eselbubble?
Die steigenden Ölpreise treiben in der Türkei die Nachfrage nach Lastentieren in ungeahnte Höhen. Immer mehr Bauern lassen den Traktor stehen und steigen auf Esel um. Die Tiere sind in der Türkei nun heiß begehrt und knapp.
Innerhalb eines Jahres stieg der Preis für einen Esel in Zentralanatolien von umgerechnet rund 26 Euro auf bis zu 180 Euro, wie die Zeitung «Zaman» berichtete. Die Zahl der verfügbaren Tiere wird immer knapper, was in Zukunft zu noch höheren Preisen führen könnte. Im Dorf Lök in der Provinz Yozgat beispielsweise seien die meisten Bauern inzwischen von ihren Traktoren auf Esel umgestiegen. Die Zahl der Lastentiere im Dorf habe sich auf 100 verdoppelt.
Esel immer beliebter
Den Esel-Trend kann man nicht nur in einigen wenigen Dörfern beobachten. Unter Berufung auf das Landwirtschaftsamt in Yozgat berichtete die Zeitung, in der Provinz seien im vergangenen Jahr mit 4400 Eseln fast doppelt so viele Tiere verkauft worden wie ein Jahr zuvor. Viele Bauern ließen ihren Traktor stehen, weil sie sich den Dieselkraftstoff nicht mehr leisten könnten. Der Preis für einen Liter Diesel sei von gut einem Euro im vergangenen Jahr auf 1,55 Euro in diesem Jahr gestiegen.
Auch in anderen Ländern, insbesondere in ärmeren Regionen, steigen die Landwirte auf Lasttiere um. Neben Eseln und Maultieren sind auch Pferde wieder hoch im Rennen. Die Kurse für diese Tierarten dürften sich deshalb in Zukunft auch erhöhen.