Joachim Gauck: Keine erneute Kandidatur um Bundespräsidentenamt. Deutsche werden Wulff mögen. „Ich bleibe ein linker, liberaler Konservativer."
Der gescheiterte Präsidentschaftskandidat Joachim Gauck will sich nicht erneut um das Amt des Bundespräsidenten bewerben. SPD-Chef Gabriel hatte nach der Wahl vom 30. Juni erklärt, es sei vorstellbar, dass Gauck in fünf Jahren wieder Kandidat sei, wenn er denn wolle. „Davon gehe ich nicht aus“, sagte der 70-Jährige im Interview mit dem Nachrichtenmagazin FOCUS. Auf die Frage, welche Rolle er im öffentlichen Leben künftig spielen wolle, sagte Gauck: „Das fragen mich viele und ich mich auch.“ Er wolle nicht in die gestaltende Politik oder in eine Partei. „Ich bleibe ein linker, liberaler Konservativer. Wenn es aber einen Ort gäbe, auf dem sich ein parteiloser Mann meines Alters mit einiger Aussicht auf Wirkmöglichkeit einbringen könnte, will ich nichts ausschließen. Aber ich sehe diesen Ort zur Zeit nicht.“
Lobend äußerte sich Gauck über den neu gewählten Bundespräsidenten. „Die Deutschen werden ihn und seine junge Frau mögen. Unsere Landsleute haben eine positive Beziehung zu ihrem Präsidenten. Und Christian Wulff bringt vieles mit, um zu einer Identifikationsfigur zu werden.“