Bundesregierung scheitert mit Gen-Kennzeichung in der Europäischen Union. Verbraucherschutzministerin Aigner: “Wir haben versucht, in Europa eine Positivkennzeichnung durchzusetzen - leider ohne Erfolg“. Kennzeichnung für Lebensmittel-Imitate aber “auf gutem Weg“.
Berlin. Die im Koalitionsvertrag festgeschriebenen Pläne zur
Einführung einer europaweiten Kennzeichnungspflicht von Fleisch
eines Tieres, das genmanipuliertes Futter bekommen hat, sind
gescheitert. Im Interview mit BILD am SONNTAG sagte Bundesverbraucherschutzministe
Ilse Aigner (CSU): “Wir haben versucht, in Europa eine Positivkennzeichnung
durchzusetzen - leider ohne Erfolg. Das findet weder bei der
EU-Kommission, noch bei den anderen Mitgliedstaaten Unterstützung.“
Die Bundesregierung setzt jetzt auf freiwillige Lösungen: “Damit
die Verbraucherinnen und Verbraucher Wahlfreiheit haben, gibt
es in Deutschland bereits das ‚Ohne Gentechnik‘-Siegel, von dem
immer mehr Lebensmittelhersteller Gebrauch machen.
Ein weiterer Vorschlag der Bundesregierung zur europaweiten Kennzeichnung
von Lebensmittel-Imitaten wie Analog-Käse oder Schinken-Imitaten
ist nach den Worten der Ministerin allerdings auf positive Resonanz
gestoßen. Aigner: “Wir haben auf europäischer Ebene einen Kennzeichnungsvorschlag
eingebracht, den das Europäische Parlament unterstützt. Wir sind
hier also auf einem guten Weg.“
Aigner kündigte die Einführung eines Online-Portals an, das Kunden
vor Produktenttäuschungen schützen soll: “In Zusammenarbeit mit
den Verbraucherzentralen starten wir 2011 das Internetportal
‚Klarheit und Wahrheit‘. Bürger können sich dort informieren,
aber auch Produkte benennen, durch die sie sich getäuscht fühlen.“