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STREITGESPRÄCH ÜBER INTELS ERGEBNIS

Dr. Jekyll und Mr. Hyde sind Waisenknaben, wenn Sie einmal in den Kopf des Chefredakteurs des Heibel-Ticker Börsenbriefes blicken. Die Berichtssaison hat gerade erst begonnen und widersprüchlicher könnte die Finanzpresse die einzelnen Ergebnisse kaum beurteilen.



Daher hat der Autor die widersprüchlichen Betrachtungsweisen in verschiedene Ichs zerlegt: Sokrates Highbel, Herkules Hibbel und Archimedes Lowbel. Die drei ein Streitgespräch über das Quartalsergebnis von Intel, sowie über die Bewertung der aktuellen konjunkturellen Verfassung unserer Welt. Ich hoffe, dieses Streitgespräch wird Ihnen helfen, die verschiedenen Finanzpresseartikel künftig besser einzuschätzen.

Um Ihnen einen kleinen Einblick in die verschiedenen Ichs zu geben, stellen wir Ihnen die drei zunächst einmal vor:

Sokrates Highbel: Bekannt für seinen Überblick und sein Vertrauen in die Kreativität der Menschen, die auftretende Probleme meist in einer Form lösen, die zu einem besseren Zustand führen als zuvor.

Archimedes Lowbel: Bekannt für seine messerscharfe Betrachtung gegenwärtiger Entwicklungen, die er sodann unter zu Hilfenahme komplexer Modelle in die Zukunft extrapoliert.

Herkules Hibbel: Herr über einen Multi-Milliarden Hedgefonds, stets auf Achse, stets umtriebig mit einer Vielzahl von Ideen, um auf verschiedensten Märkten eine ordentliche Rendite für seine Kunden zu erzielen.

Die Drei unterhalten sich täglich miteinander. Hier ein aktueller Mitschnitt zum Quartalsergebnis von Intel:

Hibbel: Habt Ihr gesehen, wie Intel am Tag nach dem Quartalsergebnis eingebrochen ist? Ich habe gleich am frühen Morgen in die hohe Eröffnung hinein ein paar Mio. Aktien von Intel geshortet.

Highbel: Wieso eingebrochen? Der Kurs eröffnete 6% im Plus nachdem das Quartalsergebnis veröffentlicht wurde. In meinen Augen ist das ein Kursanstieg.

Hibbel: Na, aber nur kurzfristig, danach ging es bergab und ich habe mit meinem Short gute Gewinne eingefahren.

Lowbel: Ja, ich denke, die Reaktion auf das Quartalsergebnis zeigt, dass es das letzte gute Quartalsergebnis von Intel war. Der Kursanstieg zur Börseneröffnung konnte nicht gehalten werden. Und wenn das Ergebnis nachhaltig gut gewesen wäre, dann hätte der Kurs im weiteren Tagesverlauf weiter steigen müssen.

Highbel: Das sehe ich anders: In den vergangenen fünf Quartalen hatte Intel stets hervorragende Ergebnisse vermeldet, der Kurs eröffnete am Folgertag deutlich höher und Falschaussagen wie „das war das letzte gute Quartalsergebnis von Intel“ führten anschließend zu einem Ausverkauf bzw. zu Gewinnmitnahmen. Dennoch konnte Intel Quartal für Quartal steigende Gewinne vermelden und hat eins ums andere die Erwartungen der Analysten übertroffen.

Lowbel: Der Kurs von Intel stand schon vor einem Jahr bei 20 USD. Wenn Du Recht hättest, dann müsste die Aktie heute doch deutlich höher stehen, oder? Nein, der Kursverlauf beweist, dass der Aufschwung, den Intel im Jahr 2009 erlebt hat, nun endgültig vorbei ist.

Highbel: Der Kurs von Intel steht nur deshalb noch nicht höher, weil der Pessimismus für den Technologiesektor derzeit unglaublich groß ist. Menschen hören lieber Ihnen zu, Herr Lowbel, als mir.

Hibbel: Aber Herr Lowbel hat ja auch recht, andernfalls hätte ich doch nicht mit meiner Shortposition so dicke Gewinne erzielen können, oder Herr Highbel?

Highbel: Das ist Quatsch! Sie, Herr Hibbel, haben von einer zwischenzeitlichen Kursschwankung profitiert...

Hibbel: Und zwar nicht schlecht! Außerdem zu einem sehr wichtigen Zeitpunkt: direkt nach dem Quartalsergebnis.

Highbel: ...und Sie und Ihre Freunde agieren mit sehr hohen Beträgen. So wie Sie agieren, so agieren gleichzeitig noch einige hundert andere Hedgfondsmanager mit ebenfalls vielen Millionen von Anlegergeldern. Wenn Sie nach der Veröffentlichung des Quartalsergebnisses beschließen, Short zu gehen, dann fällt der Aktienkurs durch Ihre Shortgeschäfte – egal, ob das Ergebnis gut war oder schlecht.

Lowbel: Herr Highbel, Sie wollen doch nicht etwa behaupten, dass einzelne Marktteilnehmer die Kurse bewegen, oder?

Highbel: Doch, genau das. Sie sind ja nicht allein, sondern Sie sind durch die gleiche Ausbildung gelaufen wie hunderte andere Hedgefondsmanager auch und sie alle beschließen häufig etwa ähnliche Strategien zu fahren, was kurzfristig zu einer selbsterfüllenden Prophezeiung führt.

Hibbel: Herr Highbel, nun schwingen Sie sich zum Richter über die Märkte auf. Sie glauben also besser zu wissen als die Märkte, ob ein Kurs richtig ist oder nicht. Mit dieser Einstellung werden Sie keinen Erfolg haben. Sie müssen die Marktkräfte respektieren, die Börse hat immer Recht. Und nur weil ich der Börse und den Märkten so devot gegenübertrete,  gelingt es mir immer wieder, eine Überrendite zu erzielen. Hören Sie auf die Märkte!

Lowbel: Also Herr Highbel, Sie sollten die Argumente von Herrn Hibbel wirklich nicht so einfach abtun. In unserer Welt finden so komplexe Vorgänge statt, die können Sie alle garnicht überblicken. Sie reden permanent von einem Aufschwung, doch es gibt schon eine ganze Reihe gegenteiliger Hinweise. Und wenn die Aktien von Intel nach dem positiven Quartalsergebnis ausverkauft werden, dann sollten Sie daraus den Schluss ziehen, dass es wohl das letzte positive Quartal von Intel war.

Highbel: Sie Reden von einem Ausverkauf, obwohl die Aktie auch am Ende des Tages noch immer mit 2,5% im Plus notierte? Schauen Sie sich das Quartalsergebnis doch einmal an: Es gibt keinerlei Anzeichen der Schwäche. Intel selbst spricht von dem besten Quartalsergebnis der 42-jährigen Firmengeschichte...

Lowbel: Glauben Sie wirklich, das kann ewig so weitergehen?

Highbel: ...der Umsatz ist gegenüber dem Vorjahr um 35% angestiegen. Der Gewinn je Aktie lag mit 51 Cents je Aktie um 18% über den Erwartungen der Analysten. Die Erwartungen wurden um 18% übertroffen. Glauben Sie mir jetzt, dass der Pessimismus in der Technologiebranche schrecklich übermächtig ist?

Hibbel: Ich wiederhole mich: Es war das letzte gute Quartal, sonst hätte ich mit meinem Short kein Geld verdienen können. Haben Sie sich die sequenzielle Umsatzentwicklung angeschaut? Gegenüber dem Vorquartal ist der Umsatz nur noch um 5% angewachsen. Daran sehen Sie schon die abnehmende Wachstumsdynamik.

Highbel: Ja, 5% Umsatzanstieg sequenziell gegenüber einem traditionell durchschnittlichen Umsatzrückgang von 2% im zweiten Quartal. Das zweite Quartal ist stets das schlechteste Quartal: Kein Weihnachtsgeschäft, kein Back-to-School Geschäft. Vor diesem Hintergrund ist das Wachstum von 5% super.

Hibbel: Nein, mit 5% Wachstum kann sich ein vermeintliches Wachstumsunternehmen nicht zufriedengeben. Derzeit ist das Unternehmen für mich daher nicht investierbar.

Lowbel: Intel befindet sich derzeit tatsächlich in einer beneidenswerten Situation: Neue Produktzyklen und ein aufgestauter Investitionsbedarf nach der Finanzkrise haben in den vergangenen Quartalen zu außerordentlich hohen Investitionen seitens der Unternehmen und auch seitens der Privatanleger (Netbooks!) geführt. Doch diese aufgestaute Nachfrage ist nun befriedigt, das Unternehmen hat seine besten Zeiten gesehen.

Highbel: (hält sich am Stuhl fest): Ich könnte an die Decke springen und Sie würden mir nicht glauben, dass Intel einen nachhaltigen Aufschwung vor sich hat. Sie, Herr Lowbel, sind wie ein kleines Kind, das gefallen ist und sich das Knie aufgeschürft hat. Ich klebe meinem Sohn in einem solchen Fall ein Pflaster drauf und dann weiß ich, dass die Wunde heilt, auch wenn sich zunächst Schorf bildet und das Knie vielfach bei Bewegungen, insbesondere beim Krabbeln, noch weh tut. So schauen Sie auf Intel und wühlen in alten Wunden wie die durch die Krise aufgestaute Nachfrage. Warum haben Sie nicht angeführt, dass Intel-Kunden vor einem Jahr ihre Lagerbestände extrem heruntergefahren hatten und diese nun erst auffüllen mussten. Auch diese Nachfrage dürfte Ihrer Ansicht nach nun bald einbrechen...?

Lowbel: Oh je, da haben Sie Recht. Das erhärtet meine Sicht der Dinge! Ich hätte garnicht gedacht, Herr Highbel, dass solche Gedankengänge in Ihrem Hirn den Ausgang zum Mund finden (hihi).

Highbel: Doch, Herr Lowbel, manchmal kommt tatsächlich auch Unsinn aus meinem Mund heraus (hoho). Es ist nämlich Unsinn, weil seit einigen hundert Jahren in jeder Rezession die Lagerbestände abgebaut werden und am Beginn eines neuen Aufschwungs steht stets zunächst das Auffüllen der Lagerbestände. Daraus dürfen Sie nicht ableiten, dass die dadurch erzeugte Nachfrage nicht nachhaltig sein kann, denn dann hätten wir seit einigen Jahrhunderten keinen Aufschwung mehr erleben dürfen.

Hibbel: Oh mein Gott, jetzt kann ich Ihnen aber kaum noch folgen. Lassen Sie uns doch in der Gegenwart bleiben: In den vergangenen zwei Tagen ist der Kurs von Intel gefallen...

Highbel: Und steht aber dennoch immer noch höher als VOR der Veröffentlichung des Quartalsergebnisses!

Hibbel: ...und ich werde auch in den nächsten Tagen eher Short auf Intel gehen als Long. Bis zum nächsten Quartalsergebnis sind noch drei Monate Zeit und das ist ein Zeitraum, den niemand mit Gewissheit überschauen kann. Vielleicht ändere ich ja in ein paar Tagen meine Meinung, aber heute ist mir die Aktie einfach zu teuer.

Lowbel: Genau: Zu teuer! Das KGV von Intel beträgt 20. Jede Aktie, deren KGV über 20 steigt, ist überbewertet. Und schauen Sie sich mal den Wettbewerb an: Smartphones machen das Rennen und da ist Intel heute kaum vertreten. Für den neuen Wachstumsmarkt bei Netbooks gibt es jede Menge Konkurrenz für Intel. Der angestammte PC-Markt hat seinen Zenit überschritten, Intel hat die Zeichen der Zeit verkannt.

Highbel: Schon auf Basis der Schätzungen für das Jahr 2011 wird das KGV auf 10 fallen. Selbst die pessimistischen Analysten, Ihre Freunde also, Herr Lowbel, rechnen mit einer Gewinnverdopplung bis Ende 2011.

Lowbel: ...aber nur wenn die Konjunkturerholung so weiterlaufen sollte wie bisher. Sie haben in der letzten Krise gesehen, wie schnell ein erwarteter Gewinn in einen heftigen Verlust gekehrt werden kann. Und damals hat sich der Kurs von Intel binnen vier Monaten halbiert. Das möchte ich nicht nochmals erleben.

Highbel: Natürlich, Herr Lowbel, wenn die Konjunktur einknickt, dann werden die Kurse aller Unternehmen fallen, deren Geschäft zyklischer Natur ist. Dazu gehört auch Intel. Aber ich kann derzeit keine Argumente für einen Konjunktureinbruch erkennen.

Hibbel: Können Sie nicht? Dann schauen Sie doch mal auf die Kurse der vergangenen acht Wochen. Wie groß muss das Blutbad denn noch werden, damit Sie erkennen, was die Stunde geschlagen hat?

Lowbel: Nein, Herr Hibbel, wir ziehen unsere Schlüsse nicht aus den Kursbewegungen, sondern wir versuchen, die Wirtschaft zu verstehen.

Hibbel: Ohh, na dann viel Erfolg. Teilen Sie mir bitte anschließend Ihr Ergebnis mit, falls Sie zu einem kommen. Wollen Sie Beiden sich nicht nach Feierabend einmal treffen und über Frauen diskutieren? Wenn Sie die dann verstanden haben, dann wäre ich auch daran interessiert (haha).

Anmerkung der Redaktion: Liebe weibliche Leser, bitte entschuldigen Sie diesen kleinen Seitenhieb. In der Realität gäbe es bei einem solchen Streitgespräch unter entsprechenden Charakteren der Finanzwelt wesentlich mehr und heftigere Seitenhiebe.

Highbel: Ich verstehe mich gut mit meiner Frau.

Lowbel: Ich verstehe was sie sagt, aber nicht was sie meint.

Hibbel: Wieso wollen Sie Ihre Frauen verstehen?

Anmerkung der Redaktion: Okay, hier muss ich nochmals erklärend eingreifen. Nur der scharfsinnige Leser wird aus diesen drei Aussagen herausgelesen haben, dass keiner der drei Herren seine Frau wirklich versteht – die drei gehen aber unterschiedlich damit um. Ich möchte hier im Heibel-Ticker nicht den Eindruck vermitteln, dass die Weltwirtschaft oder andere komplexe Themen leicht zu verstehen sind.

Lowbel: Herr Highbel, zurück zur Konjunktur. Einer der besten Börsenbriefe betrachtet den Baltic Dry Index. Der Index gilt als vorauslaufender Indikator für den Gesundheitszustand der Weltkonjunktur. In den vergangenen drei Monaten hat sich der Preis für die Verschiffung von beispielsweise Eisenerz halbiert. Es wird kein Eisenerz mehr nach China geschifft, die chinesische Wirtschaft ist durch die restriktive Geldpolitik der Chinesen ins Stocken geraten. Wenn China nicht mehr importiert, dann kann eine Wirtschaft in Deutschland oder den USA, die auf die Nachfrage seitens China baut, nicht mehr lange florieren, oder?

Highbel: Tatsächlich ist der Baltic Dry Index in den vergangenen Wochen von 4.000 auf 1.700 eingebrochen. Doch vor zwei Jahren noch stand der Index bei 14.000. Und es folgte im Rahmen der Finanzkrise ein Einbruch bis auf 666 Punkte. Der Index ist extrem volatil und entsprechend heftig schlagen sich auch saisonale Effekte nieder. In den vergangenen Jahren ist der Index in jedem Frühjahr eingebrochen.

Lowbel: Aber nicht so stark.

Highbel: Das stimmt und da haben Sie mich nun nachdenklich gemacht.

Lowbel: Denn auch im Rahmen der Finanzkrise war der Indikator vorauslaufend, als der Boden der Krise gefunden wurde. Der Tiefstand wurde schon im Herbst 2008 erreicht, während die Börse erst im Führjahr 2009 den Boden bildete.

Highbel: Ja, aber obwohl die Finanzkrise schon 2007 begann, brach der Baltic Dry Index erst Mitte 2008 ein. Da war er alles andere als vorauslaufend.

Hibbel: Sie haben ja Beide keine Ahnung!

Lowbel: Kann sein. Aber ich würde dieses Warnsignal nicht ignorieren.

Higbel: Doch, es ist wie mit dem Pflaster. Die Weltwirtschaft befindet sich noch immer im Heilungsprozess und ein Heilungsprozess kann immer wieder zu aufbrechenden Wunden führen. Ich würde einem Indikator nicht zuviel Bedeutung beimessen.

Hibbel: Also was wird nun in den nächsten Wochen passieren? Werden die Kurse steigen oder fallen?

Highbel: Steigen, denn die Quartalsergebnisse der Unternehmen werden überwiegend so positiv ausfallen wie das von Intel. Und zur Berichtssaison werden die Quartalsberichte die Schlagzeilen der Presse dominieren.

Lowbel: Nein, keinesfalls. Sie haben an Intel gesehen, wie wackelig der Aufschwung ist. Und Intel ist noch das Vorzeigeunternehmen. Auch wenn die anderen Unternehmen gute Zahlen vermelden, so werden wir zwischen den Zeilen herauslesen können, dass es das letzte gute Quartal war. Ganz wie bei Intel. Und sodann wird es nicht reichen, um die Börse auf ihrem aktuell hohen Niveau zu halten. Und schauen Sie mal, welche Last an Problemen noch auf uns lastet: Der Euro ist geschwächt, die Finanzen einiger EU-Länder sind eine tickende Zeitbombe. Konjunkturprogramme werden gekappt und teilweise werden sogar rückwirkend getroffene Zusagen für nichtig erklärt.

Hibbel: Sekunde bitte (...telefoniert...) so, habe meine Shortposition in Intel aufgelöst. Vielleicht geht es ja wirklich noch ein paar Pünktchen höher bevor die Hiobsmeldungen einschlagen. Ich habe gleich noch einen Call auf Cisco gekauft, denn Cisco läuft ja meist parallel zu Intel.

Lowbel: Um Gottes Willen, Sie werden niemals wissen, wann die Katastrophe eintrifft. Ich würde die jüngste Rallye nutzen um mich von meinen Aktien zu trennen. Auch Gold wirft eine ordentliche Rendite ab, wenn man ausreichend Geduld hat...

Hibbel: Sie machen Witze?

Lowbel: ...gut, keine Rendite, aber Wertbeständigkeit. Und das ist in der heutigen Zeit schon viel wert.

Highbel: Na, das Gold wird ebenfalls weiter steigen, denn es ist nichts weiter als ein weiterer Anlagehafen, der einen zunehmenden Anteil der in das Weltfinanzsystem gepumpten Liquidität aufnimmt.

Hibbel: Na, vielleicht investiere ich dann in Gold-Futures? Können Sie einen empfehlen, Herr Highbel?

Highbel: Nein, Gold wird meiner Einschätzung nach über Jahre steigen, nicht über Tage. Das ist also nichts für Sie, Herr Hibbel.

Hibbel: Okay, dann fahre ich eine differenzierte Strategie. Ich shorte Gold und gehe long in Intel. Wenn die Wirtschaft sich tatsächlich weiter erholt und Intel die Erwartungen erfüllt, dann dürfte der Kurs in 12-18 Monaten ja Ihrer Aussage nach, Herr Highbel, um 50% höher stehen. Und wenn Gold gleichzeitig ein Anlagehafen ist, dann wird die Krisenwährung ja nicht gerade einbrechen, wenn die Konjunktur brummt, oder?
Sollte hingegen die Konjunktur einbrechen, dann bricht der Kurs von Intel ein, aber auch der Goldpreis wird fallen, weil Anleger auf der Suche nach liquiden Mitteln alles versilbern, was sie in die Hände bekommen.

Highbel: Für Optionsscheine ist mir das ein zu langer Zeithorizont, da ist der Zeitwertverlust zu hoch.

Lowbel: Die Strategie ist teuer aber gut.

Hibbel (telefoniert erneut kurz): So, alles erledigt. Nun lassen Sie uns ein Bierchen trinken gehen. Ich lade ein.

Highbel: Ohh, da muss ich zunächst meiner Frau Bescheid sagen, aber sie wird das verstehen.

Lowbel: Ich komme gerne auf eine Apfelsaftschorle mit.

Anmerkung der Redaktion: Nein, die Strategie, die Herr Hibbel nun umgesetzt hat, entspricht nicht meiner Meinung. Für den Heibel-Ticker habe ich eine andere Strategie eingeschlagen, wie Sie wöchentlich in den Kapiteln 03 & 06 nachlesen können.

Mehr können Sie kostenfrei und unverbindlich in meinem Börsenbrief unter Heibel-Ticker.de im Archiv lesen.

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Stephan Heibel

Chefredaktion
Heibel-Ticker

http://Heibel-Ticker.de

 

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