Weitgehend ohne öffentlichen Widerstand werden globale Kontonummern durchgesetzt. Verbraucherschützer warnen vor Konto-Chaos in Deutschland: 22stellige EU-Kontonummer für 93 Millionen Girokonten soll schneller Pflicht werden. “Wir befürchten ein großes Chaos bei der Umstellung, weil viele mit den neuen Zahlen- und Buchstabenkolonnen überfordert sind“
Der Bundesverband der Verbraucherzentralen (VZBV) befürchtet ein Konto-Chaos in Deutschland, weil sämtliche Kontonummern und Bankleitzahlen der 93 Millionen Girokonten schneller auf EU-Standard umgestellt werden sollen als bisher geplant.
In der BILD-Zeitung (Mittwochausgabe) forderte der VZBV-Bankexperte Frank-Christian Pauli eine groß angelegte Informationskampagne zur Konto-Umstellung. “Wir befürchten ein großes Chaos bei der Umstellung, weil viele mit den neuen Zahlen- und Buchstabenkolonnen überfordert sind“, sagte Pauli der BILD-Zeitung. Er verwies auf die Pläne der EU-Kommission, die Umstellung der Kontodaten auf EU-Standard zu beschleunigen.
Dem BILD-Bericht zufolge will die EU-Kommission im Herbst eine entsprechende Verordnung beschließen. Danach sollen die bisherigen Kontonummern und Bankleitzahlen schon ab Ende 2011 nicht mehr für Überweisungen und ab Ende 2012 nicht mehr für Lastschriften gelten. Dafür soll die Verwendung der 22stelligen IBAN (International Bank Account Number) statt der Kontonummern und der 11stelligen BIC (Bank Identification Code) als Bankleitzahl verpflichtend werden.
Die Kunden wären dann gezwungen, auch sämtliche erteilten Lastschriften und Daueraufträge auf die neuen Kontodaten umzustellen. Verbraucherschutzexperte Pauli kritisierte, dass die Bank-Kunden bisher nicht ausreichend über die Umstellung in Kenntnis gesetzt wurden. Pauli: “Es ist höchste Zeit, dass EU und Banken die Verbraucher rechtzeitig und umfassend über das neue System informieren.“
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