Während die PIIGS prassen geht in Deutschland die Steuererhöhungsdiskussion weiter: Wirtschaftsweiser Bofinger: Spitzensteuersatz auf 50 Prozent erhöhen. „Mit einem Magerstaat können wir Zukunftsfelder wie Bildung oder Infrastruktur nicht finanzieren“.
Der Wirtschaftsweise Peter Bofinger hat vorgeschlagen, den Spitzensteuersatz auf 50 Prozent anzuheben. „Wir müssen dafür sorgen, dass der Staat genug Ressourcen hat, um die Zukunftsfähigkeit des Landes zu sichern“, sagte Bofinger dem Magazin WirtschaftsWoche. „Mit einem Magerstaat können wir Zukunftsfelder wie Bildung oder Infrastruktur nicht finanzieren.“
Die Grundsteuerlast in Deutschland sei im internationalen Vergleich eher niedrig, sagte der Ökonom, der Mitglied im Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Lage ist. Bei der Einkommensteuer müsse daher diskutiert werden, „ob wir den Spitzensteuersatz wieder auf 50 Prozent erhöhen – allerdings sollte er erst ab einem höheren Einkommen als bisher greifen“, sagte Bofinger. Außerdem solle auch über die Wiedereinführung der Vermögensteuer nachgedacht werden.
Der Spitzensteuersatz liegt derzeit bei 42 Prozent und wird ab einem Einkommen von etwa 52.000 Euro fällig. Auch die SPD denkt derzeit darüber nach, für einen höheren Spitzensteuersatz und höhere Einkommensgrenzen zu plädieren, um die Finanzierbarkeit staatlicher Leistungen zu erhalten. Bofinger ist Mitglied des wirtschaftspolitischen Rates der Partei, der Ende August Vorschläge für ein neues Wirtschaftskonzept der SPD vorlegen will.