Emanzipationsministerin Steffens fordert Frauenquote für börsennotierte Unternehmen. „In Norwegen dürfen nur Unternehmen an die Börse, wenn sie eine Frauenquote von 40 Prozent in den Aufsichtsräten nachweisen. Diese Quote hätte ich auch gern in Deutschland.“ Sollte der Anteil nicht erreicht werden, will sie den Gang an die Börse verbieten.
Die nordrhein-westfälische Emanzipationsministerin Barbara Steffens (Grüne) hat eine Frauenquote für Aufsichtsratsposten bei börsennotierten Unternehmen gefordert. Dem Nachrichtenmagazin FOCUS sagte sie: „In Norwegen dürfen nur Unternehmen an die Börse, wenn sie eine Frauenquote von 40 Prozent in den Aufsichtsräten nachweisen. Diese Quote hätte ich auch gern in Deutschland.“ Sollte der Anteil nicht erreicht werden, will sie den Gang an die Börse verbieten. Die 48-Jährige kündigte eine Bundesratsinitiative der rot-grünen Landesregierung zur Änderung des deutschen Aktienrechts an.
Nach Ansicht der Ministerin werden Männer noch immer bei der Besetzung von Spitzenpositionen bevorzugt. „Das Problem ist, dass wir ganz viele Männer in leitenden Positionen haben, die sich viel leisten, aber nichts leisten.“ Frauen könnten das besser. „Wir hatten gerade eine Wirtschaftskrise. Von wem waren die führenden Posten besetzt? Das waren verdammt viele Männer. Und an diesen Posten, wo verdammt viele Männer gesessen haben und verdammt viel vor die Wand gefahren haben, hätte ich gerne mal im Vergleich dazu Frauen sitzen gesehen“, sagte Steffens FOCUS. Aus diesem Grund richte die nordrhein-westfälische Regierung eine Datenbank ein, in der sich Frauen für Aufsichtsratsposten bei Unternehmen eintragen könnten.