Hoch qualifizierte Zuwanderer leisteten „einen wichtigen Beitrag für mehr Innovation und Wohlstand in unserem Land“, sagte BA-Vorstandsmitglied Raimund Becker.
Ausländische Fach- und Spitzenkräfte sind nach Auffassung der Bundesagentur für Arbeit (BA) ein Gewinn für den deutschen Arbeitsmarkt und sollten hierzulande daher auf offenes Klima stoßen. Hoch qualifizierte Zuwanderer leisteten „einen wichtigen Beitrag für mehr Innovation und Wohlstand in unserem Land“, sagte BA-Vorstandsmitglied Raimund Becker dem Handelsblatt (Donnerstagsausgabe). Sie würden „zum Entstehen zusätzlicher Arbeitsplätze in Deutschland beitragen, was dann unter anderem auch den weniger qualifizierten heimischen Arbeitslosen zu Gute kommt.“ Im Zweifel müsse man sogar über Änderungen der Zuwanderungsregeln nachdenken, sagte Becker.
Damit trat er dem Eindruck entgegen, die Nürnberger Behörde lehne eine verstärkte Zuwanderung ausländischer Spitzenkräfte ab. „Wir dürfen nicht die Zuwanderung Hochqualifizierter in Konkurrenz zu den Arbeitslosen setzen“, sagte der BA-Vorstand. Behördenchef Frank-Jürgen Weise, der seit Wochenbeginn in Urlaub ist, hatte zuvor empfohlen, vorrangig „das vorhandene Potenzial im Land“ zu nutzen. Dies war als Absage an eine verstärkte Anwerbung ausländischer Fachkräfte verstanden worden.
Notwendig sei aus Sicht der BA eine „Doppelstrategie“, die mehr Ausbildung im Inland und Offenheit für gut qualifizierte Ausländer verbinde, erläuterte Becker. Immerhin habe die Bundesagentur auch schon im Jahr 2009 – parallel zur Zuwanderung höchstqualifizierter Spitzenkräfte – „mehr als 10 000 Zulassungen für weitere Fachkräfte aus dem Ausland erteilt“, sagte er. Auch das müsse aber nicht das letzte Wort sein: „Wenn das nicht ausreicht, muss gegebenenfalls über Änderungen nachgedacht werden“, sagte Becker.