Goolge will zivile Drohnen einsetzen. „Die Drohnen sind bestens geeignet, um aktuellere Aufnahmen für den Kartendienst Google Earth zu liefern“. Datenschützer befürchten einen noch viel tieferen Eingriff in die Privatsphäre als mit Google Street View.
Der amerikanische Internetkonzern Google testet offenbar den Einsatz kamerabestückter ziviler Drohnen. Wie die WirtschaftsWoche berichtet, hat der deutsche Drohnenhersteller Microdrones bereits eine kamerabestückte Drohne an die Google-Zentrale in Kalifornien geliefert.
„Wir haben gute Chancen, mit Google dauerhaft ins Geschäft zu kommen“, sagt Microdrones-Chef Sven Juerss der WirtschaftsWoche. Schon bald, so hofft er, werde sein Unternehmen Dutzende fliegende Augen nach Kalifornien liefern. „Die Drohnen sind bestens geeignet, um aktuellere Aufnahmen für den Kartendienst Google Earth zu liefern“, sagt Juerss. „Der Internet-Konzern könnte damit aber auch Windparks inspizieren, in die das Unternehmen gerade investiert.“ Google äußerte sich auf Anfrage nicht zu dem Thema.
Zivile Drohnen sind unbemannte Flugobjekte mit einer Reichweite von einigen tausend Metern, die in einer Geschwindigkeit von 80 Kilometern pro Stunde vollautomatisch ganze Stadtteile überfliegen können. Datenschützer sind angesichts dieser Möglichkeiten entsetzt. „Die Probleme könnten noch tiefgreifender sein als bei Google Street View“, sagt der nordrhein-westfälische Datenschutzbeauftragte Ulrich Lepper.
Denn die nahezu lautlosen Flieger seien in der Lage, völlig unbemerkt in nichtöffentliche Bereiche vorzudringen: Sie können Livebilder aus Gärten und von Balkonen liefern, Orte, die ähnlich detailliert weder auf Fotos von der Straße aus noch auf herkömmlichen Luftbildern zu sehen sind. Kritikern an dem Geschäft erwidert Microdrones-Chef Juerss: „Es war immer schon verboten, mittels Foto und Film in die Privatsphäre einzudringen. Unsere Drohnen haben an dieser Rechtslage nichts geändert.“